werfen kann, unverkennbare Züge eines edlen, keuschen, für das Große und Reine sehr empfänglichen Einbildungskraft. Seine Gegenstände sind gemeiniglich gut ge- wählt, und haben jene Würde, die sie der Kunst empfiehlt; seine Anordnung ist über- dacht, seine Komposition zuweilen reich; seine Figuren zeichnen sich durch Anstand aus, und es herrscht in seinen Gemälden die Einheit des Gedankens, die sie zu einem Ganzen schafft. Allein zur Wahr- heit der heroischen Empfindung hat er sich nur selten hinaufzuschwingen ge- wußt; seine Gesichter sind oft nur allzu leer an Ausdruck, und verrathen, wie die kalten Stellungen, den mißlungenen Ver- such, durch Uebertragung des Griechischen Marmors auf seine Leinwand, Griechische Erhabenheit und Ruhe der zur Göttlich- keit erhöheten Lebenskraft zu erzwingen.
werfen kann, unverkennbare Züge eines edlen, keuschen, für das Große und Reine sehr empfänglichen Einbildungskraft. Seine Gegenstände sind gemeiniglich gut ge- wählt, und haben jene Würde, die sie der Kunst empfiehlt; seine Anordnung ist über- dacht, seine Komposition zuweilen reich; seine Figuren zeichnen sich durch Anstand aus, und es herrscht in seinen Gemälden die Einheit des Gedankens, die sie zu einem Ganzen schafft. Allein zur Wahr- heit der heroischen Empfindung hat er sich nur selten hinaufzuschwingen ge- wußt; seine Gesichter sind oft nur allzu leer an Ausdruck, und verrathen, wie die kalten Stellungen, den mißlungenen Ver- such, durch Uebertragung des Griechischen Marmors auf seine Leinwand, Griechische Erhabenheit und Ruhe der zur Göttlich- keit erhöheten Lebenskraft zu erzwingen.
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werfen kann, unverkennbare Züge eines
edlen, keuschen, für das Große und Reine
sehr empfänglichen Einbildungskraft. Seine
Gegenstände sind gemeiniglich gut ge-
wählt, und haben jene Würde, die sie der
Kunst empfiehlt; seine Anordnung ist über-
dacht, seine Komposition zuweilen reich;
seine Figuren zeichnen sich durch Anstand
aus, und es herrscht in seinen Gemälden
die Einheit des Gedankens, die sie zu
einem Ganzen schafft. Allein zur Wahr-
heit der heroischen Empfindung hat er
sich nur selten hinaufzuschwingen ge-
wußt; seine Gesichter sind oft nur allzu
leer an Ausdruck, und verrathen, wie die
kalten Stellungen, den mißlungenen Ver-
such, durch Uebertragung des Griechischen
Marmors auf seine Leinwand, Griechische
Erhabenheit und Ruhe der zur Göttlich-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/333>, abgerufen am 22.11.2024.
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