Kunst in seiner auserlesenen Sammlung sichtbar, welche die Zimmer des Pallasts der Königin ziert. Hier werden auch jetzt die herrlichen Kartons von Raphaels großen Meisterwerken aufbewahrt, die ehedem im Schlosse zu Hamptoncourt zur Vergessen- heit verurtheilt schienen. In einem so reichen Lande, wo man seines Ueberflus- ses froh zu werden weiß, und sich zu- gleich eines hohen Grades der Ausbildung rühmen darf, ist der Handel mit Schilde- reien ansehnlich genug, um eine ganze Klasse von spekulirenden, sowohl auslän- dischen als einheimischen Brocanteurs zu beschäftigen, und zu bereichern. Wenn aber vor Zeiten die Betrügereien dieser Leute ungeahndet hingingen, so ist dieses heut zu Tage nicht so leicht der Fall. Das Eigenthümliche der verschiedenen Meister, die Seltenheit ihrer Stücke, und
Kunst in seiner auserlesenen Sammlung sichtbar, welche die Zimmer des Pallasts der Königin ziert. Hier werden auch jetzt die herrlichen Kartons von Raphaels großen Meisterwerken aufbewahrt, die ehedem im Schlosse zu Hamptoncourt zur Vergessen- heit verurtheilt schienen. In einem so reichen Lande, wo man seines Ueberflus- ses froh zu werden weiß, und sich zu- gleich eines hohen Grades der Ausbildung rühmen darf, ist der Handel mit Schilde- reien ansehnlich genug, um eine ganze Klasse von spekulirenden, sowohl auslän- dischen als einheimischen Brocanteurs zu beschäftigen, und zu bereichern. Wenn aber vor Zeiten die Betrügereien dieser Leute ungeahndet hingingen, so ist dieses heut zu Tage nicht so leicht der Fall. Das Eigenthümliche der verschiedenen Meister, die Seltenheit ihrer Stücke, und
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Kunst in seiner auserlesenen Sammlung
sichtbar, welche die Zimmer des Pallasts
der Königin ziert. Hier werden auch jetzt
die herrlichen Kartons von Raphaels großen
Meisterwerken aufbewahrt, die ehedem im
Schlosse zu Hamptoncourt zur Vergessen-
heit verurtheilt schienen. In einem so
reichen Lande, wo man seines Ueberflus-
ses froh zu werden weiß, und sich zu-
gleich eines hohen Grades der Ausbildung
rühmen darf, ist der Handel mit Schilde-
reien ansehnlich genug, um eine ganze
Klasse von spekulirenden, sowohl auslän-
dischen als einheimischen Brocanteurs zu
beschäftigen, und zu bereichern. Wenn
aber vor Zeiten die Betrügereien dieser
Leute ungeahndet hingingen, so ist dieses
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/328>, abgerufen am 22.11.2024.
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