wohl am wesentlichsten afficirt, und ent- weder zur Wirksamkeit hervorgerufen, oder zur Unthätigkeit gebunden werden kön- nen. Wollte man demnach Vergleichun- gen wagen, so würde unseres Bedünkens, unter übrigens gleichen Umständen, der Maßstab der Vollkommenheit kein ande- rer seyn, als der Grad der Annäherung zu jenem Ziele der Menschheit, welches wir in der Perfektibilität unserer Anlagen so deutlich erkennen. Irrthum und Wahrheit sind für uns fast so unzertrennlich wie Seele und Leib, wie die Kraft und die Schranken des Daseyns; allein von mensch- lichen Dingen menschlich zu reden, bliebe doch das Land, das Volk, die Verfassung, unserer höchsten Achtung werth, wo das wenigste Vorurtheil herrscht, wo der mei- ste Gemeinsinn, der thätigste Verstand, der blühendste Wohlstand, sich gleich-
wohl am wesentlichsten afficirt, und ent- weder zur Wirksamkeit hervorgerufen, oder zur Unthätigkeit gebunden werden kön- nen. Wollte man demnach Vergleichun- gen wagen, so würde unseres Bedünkens, unter übrigens gleichen Umständen, der Maßstab der Vollkommenheit kein ande- rer seyn, als der Grad der Annäherung zu jenem Ziele der Menschheit, welches wir in der Perfektibilität unserer Anlagen so deutlich erkennen. Irrthum und Wahrheit sind für uns fast so unzertrennlich wie Seele und Leib, wie die Kraft und die Schranken des Daseyns; allein von mensch- lichen Dingen menschlich zu reden, bliebe doch das Land, das Volk, die Verfassung, unserer höchsten Achtung werth, wo das wenigste Vorurtheil herrscht, wo der mei- ste Gemeinsinn, der thätigste Verstand, der blühendste Wohlstand, sich gleich-
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wohl am wesentlichsten afficirt, und ent-
weder zur Wirksamkeit hervorgerufen, oder
zur Unthätigkeit gebunden werden kön-
nen. Wollte man demnach Vergleichun-
gen wagen, so würde unseres Bedünkens,
unter übrigens gleichen Umständen, der
Maßstab der Vollkommenheit kein ande-
rer seyn, als der Grad der Annäherung zu
jenem Ziele der Menschheit, welches wir
in der Perfektibilität unserer Anlagen so
deutlich erkennen. Irrthum und Wahrheit
sind für uns fast so unzertrennlich wie
Seele und Leib, wie die Kraft und die
Schranken des Daseyns; allein von mensch-
lichen Dingen menschlich zu reden, bliebe
doch das Land, das Volk, die Verfassung,
unserer höchsten Achtung werth, wo das
wenigste Vorurtheil herrscht, wo der mei-
ste Gemeinsinn, der thätigste Verstand,
der blühendste Wohlstand, sich gleich-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/295>, abgerufen am 21.11.2024.
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