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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794.

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Sonnen- und Königsteins, des weit durch
das Thal sichtbaren sich schlängelnden
Flüßchens, und vor allem des Reichthums
der goldenen Saaten, von entzückender
Schönheit.

Hingegen hat Matlock den Vorzug, daß
es zwischen ungleich höheren Bergen liegt;
daß in den schönen Partien das Thal noch
enger zusammentritt, und daß die Vegeta-
tion ohne allen Vergleich reicher, üppiger,
und eigentlich mit verschwenderischer Hand
auf die Felsenmassen hingeworfen ist. Die
Derwent läuft ruhig und auf ebenem Bette,
außer wo sie über Kiesel in gelinden Fällen
hinrieselt. Die Bäume mit dem dicksten
Laube wölben sich über sie hinaus; ihre
Zweige stehen wie Schirme über einander;
die untersten tauchen ihre Spitzen in den
Fluß, und der ganze mit Wald gekrönte
Berg spiegelt sich im Wasser, wie man

Sonnen- und Königsteins, des weit durch
das Thal sichtbaren sich schlängelnden
Flüßchens, und vor allem des Reichthums
der goldenen Saaten, von entzückender
Schönheit.

Hingegen hat Matlock den Vorzug, daß
es zwischen ungleich höheren Bergen liegt;
daß in den schönen Partien das Thal noch
enger zusammentritt, und daß die Vegeta-
tion ohne allen Vergleich reicher, üppiger,
und eigentlich mit verschwenderischer Hand
auf die Felsenmassen hingeworfen ist. Die
Derwent läuft ruhig und auf ebenem Bette,
außer wo sie über Kiesel in gelinden Fällen
hinrieselt. Die Bäume mit dem dicksten
Laube wölben sich über sie hinaus; ihre
Zweige stehen wie Schirme über einander;
die untersten tauchen ihre Spitzen in den
Fluß, und der ganze mit Wald gekrönte
Berg spiegelt sich im Wasser, wie man

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[194/0217] Sonnen- und Königsteins, des weit durch das Thal sichtbaren sich schlängelnden Flüßchens, und vor allem des Reichthums der goldenen Saaten, von entzückender Schönheit. Hingegen hat Matlock den Vorzug, daß es zwischen ungleich höheren Bergen liegt; daß in den schönen Partien das Thal noch enger zusammentritt, und daß die Vegeta- tion ohne allen Vergleich reicher, üppiger, und eigentlich mit verschwenderischer Hand auf die Felsenmassen hingeworfen ist. Die Derwent läuft ruhig und auf ebenem Bette, außer wo sie über Kiesel in gelinden Fällen hinrieselt. Die Bäume mit dem dicksten Laube wölben sich über sie hinaus; ihre Zweige stehen wie Schirme über einander; die untersten tauchen ihre Spitzen in den Fluß, und der ganze mit Wald gekrönte Berg spiegelt sich im Wasser, wie man

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/217>, abgerufen am 24.11.2024.