hätten sogar eingesehen, daß kein Fran- zose, der nach der Übergabe dieser Stadt an Custine in Mainz gewesen war, es anders glauben noch wissen konnte. Die erste und hauptsächlichste Quelle von Forsters Unglück war es eben, daß ihm alle Geschäfte der Universität mit dem Französischen General und dem Kommissariat, folglich alle damals vorkommenden Geschäfte der Univer- sität überhaupt, aufgetragen wurden. Man hielt mit Recht dafür, daß seine bekannte Vorliebe für die Sache der Französischen Revolution, und seine ver- traute Bekanntschaft mit der Französi- schen Sprache, wie überhaupt mit jeder Art von ausländischem Geist, ihn vor- züglich dazu geschickt machten, das In- teresse der sich selbst überlassenen Uni-
hätten sogar eingesehen, daß kein Fran- zose, der nach der Übergabe dieser Stadt an Custine in Mainz gewesen war, es anders glauben noch wissen konnte. Die erste und hauptsächlichste Quelle von Forsters Unglück war es eben, daß ihm alle Geschäfte der Universität mit dem Französischen General und dem Kommissariat, folglich alle damals vorkommenden Geschäfte der Univer- sität überhaupt, aufgetragen wurden. Man hielt mit Recht dafür, daß seine bekannte Vorliebe für die Sache der Französischen Revolution, und seine ver- traute Bekanntschaft mit der Französi- schen Sprache, wie überhaupt mit jeder Art von ausländischem Geist, ihn vor- züglich dazu geschickt machten, das In- teresse der sich selbst überlassenen Uni-
<TEI><text><front><divn="1"><p><pbfacs="#f0020"n="XIII"/>
hätten sogar eingesehen, daß kein Fran-<lb/>
zose, der nach der Übergabe dieser Stadt<lb/>
an <hirendition="#i">Custine</hi> in Mainz gewesen war, es<lb/>
anders glauben noch wissen konnte.<lb/>
Die erste und hauptsächlichste Quelle<lb/>
von <hirendition="#g"><hirendition="#k">Forsters</hi></hi> Unglück war es eben,<lb/>
daß ihm alle Geschäfte der Universität<lb/>
mit dem Französischen General und<lb/>
dem Kommissariat, folglich alle damals<lb/>
vorkommenden Geschäfte der Univer-<lb/>
sität überhaupt, aufgetragen wurden.<lb/>
Man hielt mit Recht dafür, daß seine<lb/>
bekannte Vorliebe für die Sache der<lb/>
Französischen Revolution, und seine ver-<lb/>
traute Bekanntschaft mit der Französi-<lb/>
schen Sprache, wie überhaupt mit jeder<lb/>
Art von ausländischem Geist, ihn vor-<lb/>
züglich dazu geschickt machten, das In-<lb/>
teresse der sich selbst überlassenen Uni-<lb/></p></div></front></text></TEI>
[XIII/0020]
hätten sogar eingesehen, daß kein Fran-
zose, der nach der Übergabe dieser Stadt
an Custine in Mainz gewesen war, es
anders glauben noch wissen konnte.
Die erste und hauptsächlichste Quelle
von Forsters Unglück war es eben,
daß ihm alle Geschäfte der Universität
mit dem Französischen General und
dem Kommissariat, folglich alle damals
vorkommenden Geschäfte der Univer-
sität überhaupt, aufgetragen wurden.
Man hielt mit Recht dafür, daß seine
bekannte Vorliebe für die Sache der
Französischen Revolution, und seine ver-
traute Bekanntschaft mit der Französi-
schen Sprache, wie überhaupt mit jeder
Art von ausländischem Geist, ihn vor-
züglich dazu geschickt machten, das In-
teresse der sich selbst überlassenen Uni-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. XIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/20>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.