Sandsteingebirges nur wenige Fuß dick ist, aber dennoch gestochen und zum Nutzen verwendet wird. Es ließe sich also muth- maßen, daß entweder plötzliche Revolu- tionen, oder allmähliches Anspühlen der Regengüsse, die von Morgen her kommen, hier das Phänomen, wovon wir eben spra- chen, hervorgebracht haben müsse. Schreck- licher Zeitpunkt, den man ohne Schauder nicht denken kann! Wie sah es damals in der Welt um die Sicherheit des Menschen- geschlechtes aus, als die Berge sich wälz- ten aus ihrer Stätte! -- Ich stieg auf einen der höchsten hinaus ragenden Punkte dieses Gebirges. Die höchste Gegend umher war weit und breit in die Farben der erstorbenen Natur gekleidet; die Thäler und niedrige- ren Bergrücken prangten noch mit grünen- den Wiesen, aber ohne die schöne Zierde der Baume, und überall mit todten Stein-
Sandsteingebirges nur wenige Fuß dick ist, aber dennoch gestochen und zum Nutzen verwendet wird. Es ließe sich also muth- maßen, daß entweder plötzliche Revolu- tionen, oder allmähliches Anspühlen der Regengüsse, die von Morgen her kommen, hier das Phänomen, wovon wir eben spra- chen, hervorgebracht haben müsse. Schreck- licher Zeitpunkt, den man ohne Schauder nicht denken kann! Wie sah es damals in der Welt um die Sicherheit des Menschen- geschlechtes aus, als die Berge sich wälz- ten aus ihrer Stätte! — Ich stieg auf einen der höchsten hinaus ragenden Punkte dieses Gebirges. Die höchste Gegend umher war weit und breit in die Farben der erstorbenen Natur gekleidet; die Thäler und niedrige- ren Bergrücken prangten noch mit grünen- den Wiesen, aber ohne die schöne Zierde der Baume, und überall mit todten Stein-
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Sandsteingebirges nur wenige Fuß dick ist,
aber dennoch gestochen und zum Nutzen
verwendet wird. Es ließe sich also muth-
maßen, daß entweder plötzliche Revolu-
tionen, oder allmähliches Anspühlen der
Regengüsse, die von Morgen her kommen,
hier das Phänomen, wovon wir eben spra-
chen, hervorgebracht haben müsse. Schreck-
licher Zeitpunkt, den man ohne Schauder
nicht denken kann! Wie sah es damals in
der Welt um die Sicherheit des Menschen-
geschlechtes aus, als die Berge sich wälz-
ten aus ihrer Stätte! — Ich stieg auf einen
der höchsten hinaus ragenden Punkte dieses
Gebirges. Die höchste Gegend umher war
weit und breit in die Farben der erstorbenen
Natur gekleidet; die Thäler und niedrige-
ren Bergrücken prangten noch mit grünen-
den Wiesen, aber ohne die schöne Zierde
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/187>, abgerufen am 24.11.2024.
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