Tage die Spitze der Paulskirche sehen! -- Ich sehe beinahe rings um den Horizont ei- nen dunkelblauen Kreis, worin ich keine Gegenstände mehr unterscheide; diesseits ist alles ein herrlicher Wald von schönem, dunkelgrünem Laube, mit lieblichen Gefil- den von lichtem Grün durchwirkt. Zu mei- nen Füßen windet sich die Themse, ein wasserarmes, seichtes, schmales Flüßchen, über ihre halbtrockenen Kieselbetten hin. Jenseits, umringt von säulenförmigen Ul- mengruppen, liegt das Gothische, klöster- liche Eton, in dessen finstern Hallen die Blüthe der Brittischen Jugend ihre erste Er- ziehung erhält. Welch eine Erziehung! -- Ist es möglich, daß dieses eiserne Joch von freigebornen Kindern getragen wird? Ich meine nicht das Joch des Unterrichts und der Disciplin; beide, so unzweckmäßig sie sind, so mechanisch sie den Menschen ma-
Tage die Spitze der Paulskirche sehen! — Ich sehe beinahe rings um den Horizont ei- nen dunkelblauen Kreis, worin ich keine Gegenstände mehr unterscheide; diesseits ist alles ein herrlicher Wald von schönem, dunkelgrünem Laube, mit lieblichen Gefil- den von lichtem Grün durchwirkt. Zu mei- nen Füßen windet sich die Themse, ein wasserarmes, seichtes, schmales Flüßchen, über ihre halbtrockenen Kieselbetten hin. Jenseits, umringt von säulenförmigen Ul- mengruppen, liegt das Gothische, klöster- liche Eton, in dessen finstern Hallen die Blüthe der Brittischen Jugend ihre erste Er- ziehung erhält. Welch eine Erziehung! — Ist es möglich, daß dieses eiserne Joch von freigebornen Kindern getragen wird? Ich meine nicht das Joch des Unterrichts und der Disciplin; beide, so unzweckmäßig sie sind, so mechanisch sie den Menschen ma-
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Tage die Spitze der Paulskirche sehen! —
Ich sehe beinahe rings um den Horizont ei-
nen dunkelblauen Kreis, worin ich keine
Gegenstände mehr unterscheide; diesseits ist
alles ein herrlicher Wald von schönem,
dunkelgrünem Laube, mit lieblichen Gefil-
den von lichtem Grün durchwirkt. Zu mei-
nen Füßen windet sich die Themse, ein
wasserarmes, seichtes, schmales Flüßchen,
über ihre halbtrockenen Kieselbetten hin.
Jenseits, umringt von säulenförmigen Ul-
mengruppen, liegt das Gothische, klöster-
liche Eton, in dessen finstern Hallen die
Blüthe der Brittischen Jugend ihre erste Er-
ziehung erhält. Welch eine Erziehung! —
Ist es möglich, daß dieses eiserne Joch von
freigebornen Kindern getragen wird? Ich
meine nicht das Joch des Unterrichts und
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/109>, abgerufen am 22.11.2024.
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