nunmehr ihre bisher verfehlte Bestimmung erreichen und, in einen allgemeinen Reli¬ gionsfond gesammelt, dem Bedürfnisse des Volkes, geläuterte, einfache Begriffe von Got¬ tesdienst und Christuslehre zu empfangen, heilig seyn. Die Klöster erhielten also den Befehl, den Betrag ihres Vermögens anzuge¬ ben; zugleich bestimmte man die Dörfer, wo neue Pfarren angelegt werden sollten: und um den Anfang der Rückkehr zur ur¬ sprünglichen Einfalt und Reinheit des Chri¬ stenthums zu begründen, erschien das Verbot der Processionen und Wallfahrten, die den Müssiggang, den Aberglauben und die Im¬ moralität im Volk unterhielten; die Andäch¬ telei der Brüderschaften verschwand; die überflüssigen Feiertage wurden abgestellt, und solchergestalt ward mancher Faden zer¬ schnitten, durch welchen es der Römischen Seelentyrannei vor Zeiten gelungen war, ihr
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nunmehr ihre bisher verfehlte Bestimmung erreichen und, in einen allgemeinen Reli¬ gionsfond gesammelt, dem Bedürfnisse des Volkes, geläuterte, einfache Begriffe von Got¬ tesdienst und Christuslehre zu empfangen, heilig seyn. Die Klöster erhielten also den Befehl, den Betrag ihres Vermögens anzuge¬ ben; zugleich bestimmte man die Dörfer, wo neue Pfarren angelegt werden sollten: und um den Anfang der Rückkehr zur ur¬ sprünglichen Einfalt und Reinheit des Chri¬ stenthums zu begründen, erschien das Verbot der Processionen und Wallfahrten, die den Müſsiggang, den Aberglauben und die Im¬ moralität im Volk unterhielten; die Andäch¬ telei der Brüderschaften verschwand; die überflüssigen Feiertage wurden abgestellt, und solchergestalt ward mancher Faden zer¬ schnitten, durch welchen es der Römischen Seelentyrannei vor Zeiten gelungen war, ihr
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nunmehr ihre bisher verfehlte Bestimmung
erreichen und, in einen allgemeinen Reli¬
gionsfond gesammelt, dem Bedürfnisse des
Volkes, geläuterte, einfache Begriffe von Got¬
tesdienst und Christuslehre zu empfangen,
heilig seyn. Die Klöster erhielten also den
Befehl, den Betrag ihres Vermögens anzuge¬
ben; zugleich bestimmte man die Dörfer,
wo neue Pfarren angelegt werden sollten:
und um den Anfang der Rückkehr zur ur¬
sprünglichen Einfalt und Reinheit des Chri¬
stenthums zu begründen, erschien das Verbot
der Processionen und Wallfahrten, die den
Müſsiggang, den Aberglauben und die Im¬
moralität im Volk unterhielten; die Andäch¬
telei der Brüderschaften verschwand; die
überflüssigen Feiertage wurden abgestellt,
und solchergestalt ward mancher Faden zer¬
schnitten, durch welchen es der Römischen
Seelentyrannei vor Zeiten gelungen war, ihr
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/57>, abgerufen am 24.11.2024.
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