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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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gesehen hatte. Sein so gänzlich von dem
sanften Claude verschiedener Styl, das Rie¬
senhafte, Einfache und Erhabene seiner Phan¬
tasie, war dunkel genug, um sich mit ihr zu
vertiefen, und doch klar und göttlich genug,
um sich nie ganz zu verlieren! Das Blau
des Ultramarins, welches in dem einen Stück
zu sehr hervorsticht, giebt ihm jetzt eine
Härte und etwas Trocknes, womit es sicher¬
lich nicht aus der Hand des Meisters kam.

Von einem ganz verschiedenen Werth,
doch in ihrer Art auch treflich behandelt, ist
Backhuisens Aussicht von Rotterdam und
der Maas, mit herrlichen Wellen und Schif¬
fen und einem meisterhaften Effekt des zwi¬
schen trüben Wolken hervorbrechenden Lich¬
tes. In einem Paar von Rubens skizzirten
Landschaften herrscht sein wildes Feuer; die
Menschen und Thiere darin sind übrigens
unförmlich, und von der Ausführung lässt

gesehen hatte. Sein so gänzlich von dem
sanften Claude verschiedener Styl, das Rie¬
senhafte, Einfache und Erhabene seiner Phan¬
tasie, war dunkel genug, um sich mit ihr zu
vertiefen, und doch klar und göttlich genug,
um sich nie ganz zu verlieren! Das Blau
des Ultramarins, welches in dem einen Stück
zu sehr hervorsticht, giebt ihm jetzt eine
Härte und etwas Trocknes, womit es sicher¬
lich nicht aus der Hand des Meisters kam.

Von einem ganz verschiedenen Werth,
doch in ihrer Art auch treflich behandelt, ist
Backhuisens Aussicht von Rotterdam und
der Maas, mit herrlichen Wellen und Schif¬
fen und einem meisterhaften Effekt des zwi¬
schen trüben Wolken hervorbrechenden Lich¬
tes. In einem Paar von Rubens skizzirten
Landschaften herrscht sein wildes Feuer; die
Menschen und Thiere darin sind übrigens
unförmlich, und von der Ausführung läſst

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[492/0498] gesehen hatte. Sein so gänzlich von dem sanften Claude verschiedener Styl, das Rie¬ senhafte, Einfache und Erhabene seiner Phan¬ tasie, war dunkel genug, um sich mit ihr zu vertiefen, und doch klar und göttlich genug, um sich nie ganz zu verlieren! Das Blau des Ultramarins, welches in dem einen Stück zu sehr hervorsticht, giebt ihm jetzt eine Härte und etwas Trocknes, womit es sicher¬ lich nicht aus der Hand des Meisters kam. Von einem ganz verschiedenen Werth, doch in ihrer Art auch treflich behandelt, ist Backhuisens Aussicht von Rotterdam und der Maas, mit herrlichen Wellen und Schif¬ fen und einem meisterhaften Effekt des zwi¬ schen trüben Wolken hervorbrechenden Lich¬ tes. In einem Paar von Rubens skizzirten Landschaften herrscht sein wildes Feuer; die Menschen und Thiere darin sind übrigens unförmlich, und von der Ausführung läſst

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/498>, abgerufen am 22.11.2024.