Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.nen herüberkommt, bringt sie fast immer Dieser Kontrast zwischen der erborgten nen herüberkommt, bringt sie fast immer Dieser Kontrast zwischen der erborgten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0462" n="456"/> nen herüberkommt, bringt sie fast immer<lb/> das empörende Schauspiel einer unbedingten<lb/> Nachahmung zuwege; im Theater, in den<lb/> Assembleen, in den Concert- und Tanzsälen<lb/> sieht man nur lebendige Puppen, die ohne<lb/> die mindeste Rücksicht auf ihren verschie¬<lb/> denen Körperbau und ihre Gesichtszüge, mit<lb/> völlig gleichförmigem Putz <hi rendition="#i">behangen</hi> sind.</p><lb/> <p>Dieser Kontrast zwischen der erborgten<lb/> Kleidung und der Gestalt so wie dem Cha¬<lb/> rakter des Frauenzimmers, scheint mir hier<lb/> noch auffallender als bei uns zu seyn und<lb/> zuweilen an Karrikatur zu gränzen. Wir<lb/> haben die schöne Welt von Amsterdam im<lb/> Französischen Theater versammelt gesehen,<lb/> welches hier auf Subskription von einigen<lb/> der vornehmsten Häuser unterhalten wird,<lb/> und wo niemand Zutritt haben kann, der<lb/> nicht von den Theilnehmern Billets be¬<lb/> kommt. Der Unterschied der Sitten zwi¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [456/0462]
nen herüberkommt, bringt sie fast immer
das empörende Schauspiel einer unbedingten
Nachahmung zuwege; im Theater, in den
Assembleen, in den Concert- und Tanzsälen
sieht man nur lebendige Puppen, die ohne
die mindeste Rücksicht auf ihren verschie¬
denen Körperbau und ihre Gesichtszüge, mit
völlig gleichförmigem Putz behangen sind.
Dieser Kontrast zwischen der erborgten
Kleidung und der Gestalt so wie dem Cha¬
rakter des Frauenzimmers, scheint mir hier
noch auffallender als bei uns zu seyn und
zuweilen an Karrikatur zu gränzen. Wir
haben die schöne Welt von Amsterdam im
Französischen Theater versammelt gesehen,
welches hier auf Subskription von einigen
der vornehmsten Häuser unterhalten wird,
und wo niemand Zutritt haben kann, der
nicht von den Theilnehmern Billets be¬
kommt. Der Unterschied der Sitten zwi¬
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