das Eine mit seinem Mammon, gänzlich ver¬ nichtet, geht nicht nur die Möglichkeit der individuellen Ausbildung verloren, sondern auch die Erziehung des künftigen Besitzers wird so sehr vernachlässigt oder verschroben, dass, wenn Temperament und Beispiel ihn in der Folge zum Prasser machen, sein Miss¬ brauch der ererbten Schätze genau so unmo¬ ralisch bleibt, wie es des Vaters Nichtge¬ brauch derselben war.
Ich mache diese Betrachtung, indem ich erwäge, welche unzählige Verbindungen von nie vorherzusehenden Ursachen zur Entste¬ hung eines Volkscharakters mitwirken kön¬ nen, und wie sehr man Unrecht hat, den späten Enkeln eine Schuld beizumessen oder auch ein Lob zu ertheilen, wovon der Grund vor Jahrhunderten in einer nothwendigen Verkettung der Umstände gelegt worden ist. Die Widerwärtigkeiten, womit die Holländer
II. Theil. F f
das Eine mit seinem Mammon, gänzlich ver¬ nichtet, geht nicht nur die Möglichkeit der individuellen Ausbildung verloren, sondern auch die Erziehung des künftigen Besitzers wird so sehr vernachlässigt oder verschroben, daſs, wenn Temperament und Beispiel ihn in der Folge zum Prasser machen, sein Miſs¬ brauch der ererbten Schätze genau so unmo¬ ralisch bleibt, wie es des Vaters Nichtge¬ brauch derselben war.
Ich mache diese Betrachtung, indem ich erwäge, welche unzählige Verbindungen von nie vorherzusehenden Ursachen zur Entste¬ hung eines Volkscharakters mitwirken kön¬ nen, und wie sehr man Unrecht hat, den späten Enkeln eine Schuld beizumessen oder auch ein Lob zu ertheilen, wovon der Grund vor Jahrhunderten in einer nothwendigen Verkettung der Umstände gelegt worden ist. Die Widerwärtigkeiten, womit die Holländer
II. Theil. F f
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[449/0455]
das Eine mit seinem Mammon, gänzlich ver¬
nichtet, geht nicht nur die Möglichkeit der
individuellen Ausbildung verloren, sondern
auch die Erziehung des künftigen Besitzers
wird so sehr vernachlässigt oder verschroben,
daſs, wenn Temperament und Beispiel ihn
in der Folge zum Prasser machen, sein Miſs¬
brauch der ererbten Schätze genau so unmo¬
ralisch bleibt, wie es des Vaters Nichtge¬
brauch derselben war.
Ich mache diese Betrachtung, indem ich
erwäge, welche unzählige Verbindungen von
nie vorherzusehenden Ursachen zur Entste¬
hung eines Volkscharakters mitwirken kön¬
nen, und wie sehr man Unrecht hat, den
späten Enkeln eine Schuld beizumessen oder
auch ein Lob zu ertheilen, wovon der Grund
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/455>, abgerufen am 25.11.2024.
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