sehen, was recht und gut, was der Bestim¬ mung des Menschen und seiner ganzen Na¬ tur gemäss sei oder nicht. Mehr fordern wir auch nicht für uns; aber dies Wenige darf man uns nicht verweigern, wenn man nicht allen Fortschritt der Erkenntniss hem¬ men und uns dem Rechte des Stärkeren un¬ terwerfen will. Ein anderes ist es, erken¬ nen und öffentlich bekennen, was wahr, gut und recht genannt zu werden verdient, die Vernunft dort anwenden, wo sie am un¬ entbehrlichsten ist, zur Prüfung der wich¬ tigsten Verhältnisse des Lebens; ein anderes, die Welt nach dieser Erkenntniss, die sich nur allmälig einimpfen, nur langsam mit¬ theilen und verbreiten lässt, plötzlich um¬ schaffen und mit Gewalt vervollkommnen wollen.
Überdiess liesse sich auch noch Manches gegen die Allgemeinheit der Regel des guten
II. Theil. C
sehen, was recht und gut, was der Bestim¬ mung des Menschen und seiner ganzen Na¬ tur gemäſs sei oder nicht. Mehr fordern wir auch nicht für uns; aber dies Wenige darf man uns nicht verweigern, wenn man nicht allen Fortschritt der Erkenntniſs hem¬ men und uns dem Rechte des Stärkeren un¬ terwerfen will. Ein anderes ist es, erken¬ nen und öffentlich bekennen, was wahr, gut und recht genannt zu werden verdient, die Vernunft dort anwenden, wo sie am un¬ entbehrlichsten ist, zur Prüfung der wich¬ tigsten Verhältnisse des Lebens; ein anderes, die Welt nach dieser Erkenntniſs, die sich nur allmälig einimpfen, nur langsam mit¬ theilen und verbreiten läſst, plötzlich um¬ schaffen und mit Gewalt vervollkommnen wollen.
Überdieſs lieſse sich auch noch Manches gegen die Allgemeinheit der Regel des guten
II. Theil. C
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sehen, was recht und gut, was der Bestim¬
mung des Menschen und seiner ganzen Na¬
tur gemäſs sei oder nicht. Mehr fordern
wir auch nicht für uns; aber dies Wenige
darf man uns nicht verweigern, wenn man
nicht allen Fortschritt der Erkenntniſs hem¬
men und uns dem Rechte des Stärkeren un¬
terwerfen will. Ein anderes ist es, erken¬
nen und öffentlich bekennen, was wahr,
gut und recht genannt zu werden verdient,
die Vernunft dort anwenden, wo sie am un¬
entbehrlichsten ist, zur Prüfung der wich¬
tigsten Verhältnisse des Lebens; ein anderes,
die Welt nach dieser Erkenntniſs, die sich
nur allmälig einimpfen, nur langsam mit¬
theilen und verbreiten läſst, plötzlich um¬
schaffen und mit Gewalt vervollkommnen
wollen.
Überdieſs lieſse sich auch noch Manches
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/39>, abgerufen am 21.11.2024.
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