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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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ster das Wohl und die Bestimmung ihrer Brü¬
der immer nur hat vereiteln sollen? Welch
eine wohlthätige Flamme hätte man nicht
durch dieses Zaubermittel anzünden und näh¬
ren können im Busen empfänglicher, lehr¬
begieriger, folgsamer Menschen! Wie rei¬
zend wäre das Schauspiel geworden, wo Bei¬
spiel und Lehre zugleich gewirkt und in
reiner Herzenseinfalt die zarten Keime des
Glaubens gereift hätten zu vollendeten Früch¬
ten menschlicher Sittlichkeit! Dass der Miss¬
brauch jener an Stärke alles übertreffenden
Triebfeder, indem er endlich der Humanität
mit gänzlicher Vernichtung droht, die hart¬
näckigste Gegenwehr veranlassen, dass in
diesem Kampfe die kalte, unbestechliche Ver¬
nunft sich aus ihren Banden freiwickeln,
und den menschlichen Geist auf ihrer Ko¬
metenbahn mit sich fortreissen muss, wo er
nach langem Umherkreisen zuletzt im Be¬

ster das Wohl und die Bestimmung ihrer Brü¬
der immer nur hat vereiteln sollen? Welch
eine wohlthätige Flamme hätte man nicht
durch dieses Zaubermittel anzünden und näh¬
ren können im Busen empfänglicher, lehr¬
begieriger, folgsamer Menschen! Wie rei¬
zend wäre das Schauspiel geworden, wo Bei¬
spiel und Lehre zugleich gewirkt und in
reiner Herzenseinfalt die zarten Keime des
Glaubens gereift hätten zu vollendeten Früch¬
ten menschlicher Sittlichkeit! Daſs der Miſs¬
brauch jener an Stärke alles übertreffenden
Triebfeder, indem er endlich der Humanität
mit gänzlicher Vernichtung droht, die hart¬
näckigste Gegenwehr veranlassen, daſs in
diesem Kampfe die kalte, unbestechliche Ver¬
nunft sich aus ihren Banden freiwickeln,
und den menschlichen Geist auf ihrer Ko¬
metenbahn mit sich fortreiſsen muſs, wo er
nach langem Umherkreisen zuletzt im Be¬

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[351/0357] ster das Wohl und die Bestimmung ihrer Brü¬ der immer nur hat vereiteln sollen? Welch eine wohlthätige Flamme hätte man nicht durch dieses Zaubermittel anzünden und näh¬ ren können im Busen empfänglicher, lehr¬ begieriger, folgsamer Menschen! Wie rei¬ zend wäre das Schauspiel geworden, wo Bei¬ spiel und Lehre zugleich gewirkt und in reiner Herzenseinfalt die zarten Keime des Glaubens gereift hätten zu vollendeten Früch¬ ten menschlicher Sittlichkeit! Daſs der Miſs¬ brauch jener an Stärke alles übertreffenden Triebfeder, indem er endlich der Humanität mit gänzlicher Vernichtung droht, die hart¬ näckigste Gegenwehr veranlassen, daſs in diesem Kampfe die kalte, unbestechliche Ver¬ nunft sich aus ihren Banden freiwickeln, und den menschlichen Geist auf ihrer Ko¬ metenbahn mit sich fortreiſsen muſs, wo er nach langem Umherkreisen zuletzt im Be¬

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/357>, abgerufen am 27.11.2024.