Gelder nicht an auswärtige Spekulationen wagte, die Fortsetzung eines Aufwandes miss¬ lich, der zwar, gegen seine Millionen gerech¬ net, mässig scheinen konnte, aber gleichwohl ein todtes Kapital allmälig aufzehrte. Ant¬ werpen also ist nicht bloss erstorben in Ab¬ sicht des Handels, sondern auch der unge¬ heure Reichthum, den einzelne Familien noch daselbst besitzen, verursacht nicht einmal die kleine Cirkulation des Luxus. Der reichste Mann bringt seine Nachmittage, von Mönchen und Pfaffen umgeben, bei einer Flasche von Löwenschem Biere zu, und bleibt jedem an¬ dern Zuge der Geselligkeit verschlossen. Die Privatsammlungen von Gemälden schmelzen je länger je mehr zusammen, indem viele der vorzüglichsten Meisterwerke an auswär¬ tige Besitzer gekommen sind, und selbst der Überfluss an Diamanten und anderen Juwee¬ len, weswegen Antwerpen so berühmt ist,
Gelder nicht an auswärtige Spekulationen wagte, die Fortsetzung eines Aufwandes miſs¬ lich, der zwar, gegen seine Millionen gerech¬ net, mäſsig scheinen konnte, aber gleichwohl ein todtes Kapital allmälig aufzehrte. Ant¬ werpen also ist nicht bloſs erstorben in Ab¬ sicht des Handels, sondern auch der unge¬ heure Reichthum, den einzelne Familien noch daselbst besitzen, verursacht nicht einmal die kleine Cirkulation des Luxus. Der reichste Mann bringt seine Nachmittage, von Mönchen und Pfaffen umgeben, bei einer Flasche von Löwenschem Biere zu, und bleibt jedem an¬ dern Zuge der Geselligkeit verschlossen. Die Privatsammlungen von Gemälden schmelzen je länger je mehr zusammen, indem viele der vorzüglichsten Meisterwerke an auswär¬ tige Besitzer gekommen sind, und selbst der Überfluſs an Diamanten und anderen Juwee¬ len, weswegen Antwerpen so berühmt ist,
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Gelder nicht an auswärtige Spekulationen
wagte, die Fortsetzung eines Aufwandes miſs¬
lich, der zwar, gegen seine Millionen gerech¬
net, mäſsig scheinen konnte, aber gleichwohl
ein todtes Kapital allmälig aufzehrte. Ant¬
werpen also ist nicht bloſs erstorben in Ab¬
sicht des Handels, sondern auch der unge¬
heure Reichthum, den einzelne Familien noch
daselbst besitzen, verursacht nicht einmal die
kleine Cirkulation des Luxus. Der reichste
Mann bringt seine Nachmittage, von Mönchen
und Pfaffen umgeben, bei einer Flasche von
Löwenschem Biere zu, und bleibt jedem an¬
dern Zuge der Geselligkeit verschlossen. Die
Privatsammlungen von Gemälden schmelzen
je länger je mehr zusammen, indem viele
der vorzüglichsten Meisterwerke an auswär¬
tige Besitzer gekommen sind, und selbst der
Überfluſs an Diamanten und anderen Juwee¬
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/355>, abgerufen am 23.11.2024.
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