Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.und Blut so viel als möglich durch die Illu¬ Den Künstlern kann man es nicht oft ge¬ *) Hiermit wäre also die Frage, welche Lessing im
Anhang zu Laokoon S. 380 aufwirft, vorläufig be¬ antwortet und Richardsons Hofnung, dass Ra¬ phael übertroffen werden könne, vereitelt. und Blut so viel als möglich durch die Illu¬ Den Künstlern kann man es nicht oft ge¬ *) Hiermit wäre also die Frage, welche Lessing im
Anhang zu Laokoon S. 380 aufwirft, vorläufig be¬ antwortet und Richardsons Hofnung, daſs Ra¬ phael übertroffen werden könne, vereitelt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0308" n="302"/> und Blut so viel als möglich durch die Illu¬<lb/> sion des Kolorits zu entfernen suchte? <note place="foot" n="*)">Hiermit wäre also die Frage, welche <hi rendition="#g">Lessing</hi> im<lb/> Anhang zu <hi rendition="#g">Laokoon</hi> S. 380 aufwirft, vorläufig be¬<lb/> antwortet und <hi rendition="#g">Richardsons</hi> Hofnung, daſs <hi rendition="#g">Ra¬<lb/> phael</hi> übertroffen werden könne, vereitelt.<lb/></note></p><lb/> <p>Den Künstlern kann man es nicht oft ge¬<lb/> nug wiederholen, daſs die treue Nachahmung<lb/> der Natur keinesweges der Zweck der Kunst,<lb/> sondern nur Mittel ist; daſs Wahrscheinlich¬<lb/> keit ihr mehr als Wahrheit gilt, weil ihre<lb/> Werke nicht zu den Wesen der Natur ge¬<lb/> hören, sondern Schöpfungen des menschli¬<lb/> chen Verstandes, Dichtungen sind; daſs die<lb/> Vollkommenheit dieser Geistesgeburten desto<lb/> inniger empfunden wird, je unauflösbarer die<lb/> Einheit und je lebendiger die Individualität<lb/> ihres Ganzen ist; endlich, daſs Schönheit<lb/> ihr vollendendes äuſserliches Gepräge und<lb/> zugleich ihre inwohnende Seele bleiben muſs.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [302/0308]
und Blut so viel als möglich durch die Illu¬
sion des Kolorits zu entfernen suchte? *)
Den Künstlern kann man es nicht oft ge¬
nug wiederholen, daſs die treue Nachahmung
der Natur keinesweges der Zweck der Kunst,
sondern nur Mittel ist; daſs Wahrscheinlich¬
keit ihr mehr als Wahrheit gilt, weil ihre
Werke nicht zu den Wesen der Natur ge¬
hören, sondern Schöpfungen des menschli¬
chen Verstandes, Dichtungen sind; daſs die
Vollkommenheit dieser Geistesgeburten desto
inniger empfunden wird, je unauflösbarer die
Einheit und je lebendiger die Individualität
ihres Ganzen ist; endlich, daſs Schönheit
ihr vollendendes äuſserliches Gepräge und
zugleich ihre inwohnende Seele bleiben muſs.
*) Hiermit wäre also die Frage, welche Lessing im
Anhang zu Laokoon S. 380 aufwirft, vorläufig be¬
antwortet und Richardsons Hofnung, daſs Ra¬
phael übertroffen werden könne, vereitelt.
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