Seitdem das Haus Östreich in engere Ver¬ bindung mit Frankreich getreten war, hatten die schönen Belgischen Provinzen von den ehemaligen feindlichen Überzügen ausgeru¬ het, und, eingeschränkt wie ihr Handel blieb, bloss durch ihren inneren Reichthum einen hohen Wohlstand erreicht. Karl von Lothringen, der eine lange Reihe von Jahren als Generalgouverneur seinen Hof zu Brüssel hielt, ward von den Niederländern so en¬ thusiastisch geliebt, wie es fast immer bei Fürsten der Fall ist, die sich an der Bereit¬ willigkeit der Nation zur Erlegung grosser Subsidien genügen lassen, ohne sich durch Neuerung und Reform einen Namen erwer¬ ben zu wollen, ohne durch stetes Missbilli¬ gen dessen, was Andere thaten, ihre Ein¬
XVI.
Brüssel.
Seitdem das Haus Östreich in engere Ver¬ bindung mit Frankreich getreten war, hatten die schönen Belgischen Provinzen von den ehemaligen feindlichen Überzügen ausgeru¬ het, und, eingeschränkt wie ihr Handel blieb, bloſs durch ihren inneren Reichthum einen hohen Wohlstand erreicht. Karl von Lothringen, der eine lange Reihe von Jahren als Generalgouverneur seinen Hof zu Brüssel hielt, ward von den Niederländern so en¬ thusiastisch geliebt, wie es fast immer bei Fürsten der Fall ist, die sich an der Bereit¬ willigkeit der Nation zur Erlegung groſser Subsidien genügen lassen, ohne sich durch Neuerung und Reform einen Namen erwer¬ ben zu wollen, ohne durch stetes Miſsbilli¬ gen dessen, was Andere thaten, ihre Ein¬
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XVI.
Brüssel.
Seitdem das Haus Östreich in engere Ver¬
bindung mit Frankreich getreten war, hatten
die schönen Belgischen Provinzen von den
ehemaligen feindlichen Überzügen ausgeru¬
het, und, eingeschränkt wie ihr Handel
blieb, bloſs durch ihren inneren Reichthum
einen hohen Wohlstand erreicht. Karl von
Lothringen, der eine lange Reihe von Jahren
als Generalgouverneur seinen Hof zu Brüssel
hielt, ward von den Niederländern so en¬
thusiastisch geliebt, wie es fast immer bei
Fürsten der Fall ist, die sich an der Bereit¬
willigkeit der Nation zur Erlegung groſser
Subsidien genügen lassen, ohne sich durch
Neuerung und Reform einen Namen erwer¬
ben zu wollen, ohne durch stetes Miſsbilli¬
gen dessen, was Andere thaten, ihre Ein¬
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/26>, abgerufen am 27.11.2024.
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