Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.deren Ländern, dem Handel aufzuhelfen, Ostende ist übrigens nur ein schlechter Q 4
deren Ländern, dem Handel aufzuhelfen, Ostende ist übrigens nur ein schlechter Q 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0253" n="247"/> deren Ländern, dem Handel aufzuhelfen,<lb/> bloſs an den Gebrechen der Verfassungen<lb/> hat scheitern müssen. Was ein Monarch<lb/> für die Aufnahme des Handels thun kann,<lb/> hat <hi rendition="#i">Joseph der Zweite</hi> hier groſsmüthig ge¬<lb/> leistet. Der Hafen von Ostende ist ein Denk¬<lb/> mal seiner thätigen Verwendung für die<lb/> Wohlfahrt der Niederlande. Doch Vernunft<lb/> und vernünftige Bildung konnte die Regen¬<lb/> tenallmacht nicht schaffen; das Gefühl von<lb/> eigener Kraft und eigenem Werth, das nur<lb/> dem freien Menschen werden kann, vermoch¬<lb/> te selbst <hi rendition="#i">Joseph</hi> nicht herauf zu zaubern.</p><lb/> <p>Ostende ist übrigens nur ein schlechter<lb/> Ersatz für die geschlossene Schelde. Die<lb/> Küste läuft in gerader Richtung, ohne Ein¬<lb/> bucht fort, und der Zugang zu dem Hafen<lb/> wird durch viele Untiefen erschwert und<lb/> unsicher gemacht. Zwischen zwei Dämmen<lb/> sieht man die kleine, enge, unbequeme Öff¬<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Q 4<lb/></fw> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [247/0253]
deren Ländern, dem Handel aufzuhelfen,
bloſs an den Gebrechen der Verfassungen
hat scheitern müssen. Was ein Monarch
für die Aufnahme des Handels thun kann,
hat Joseph der Zweite hier groſsmüthig ge¬
leistet. Der Hafen von Ostende ist ein Denk¬
mal seiner thätigen Verwendung für die
Wohlfahrt der Niederlande. Doch Vernunft
und vernünftige Bildung konnte die Regen¬
tenallmacht nicht schaffen; das Gefühl von
eigener Kraft und eigenem Werth, das nur
dem freien Menschen werden kann, vermoch¬
te selbst Joseph nicht herauf zu zaubern.
Ostende ist übrigens nur ein schlechter
Ersatz für die geschlossene Schelde. Die
Küste läuft in gerader Richtung, ohne Ein¬
bucht fort, und der Zugang zu dem Hafen
wird durch viele Untiefen erschwert und
unsicher gemacht. Zwischen zwei Dämmen
sieht man die kleine, enge, unbequeme Öff¬
Q 4
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