sto unbedeutender wurden die Berichte, die wir von dem Tumult einziehen konnten; und als wir uns nun hier innerhalb der Thore befanden, hatte alles das Ansehen der tiefsten, bürgerlichen Ruhe: alle Läden wa¬ ren offen, alle Strassen wimmelten, des Re¬ genwetters ungeachtet, von geschäftigen Men¬ schen, und nur das Schauspielhaus blieb heute noch verschlossen, um nicht zu neuen Händeln Veranlassung zu geben. Du wirst also wissen, woran Du Dich zu halten hast, wenn die Zeitungen, wie gewöhnlich, von einem schrecklichen Blutbade schreiben, und die politischen Kannengiesser von Verwir¬ rung und Anarchie sprudeln werden. Es ist der Mühe nicht werth, die Armseligkeit zu widerlegen, womit einige verworfene Schrift¬ steller unter uns die wenigen unvermeidli¬ lichen Unglücksfälle, die eine grosse Revolu¬ tion nothwendig mit sich bringen musste, als
sto unbedeutender wurden die Berichte, die wir von dem Tumult einziehen konnten; und als wir uns nun hier innerhalb der Thore befanden, hatte alles das Ansehen der tiefsten, bürgerlichen Ruhe: alle Läden wa¬ ren offen, alle Straſsen wimmelten, des Re¬ genwetters ungeachtet, von geschäftigen Men¬ schen, und nur das Schauspielhaus blieb heute noch verschlossen, um nicht zu neuen Händeln Veranlassung zu geben. Du wirst also wissen, woran Du Dich zu halten hast, wenn die Zeitungen, wie gewöhnlich, von einem schrecklichen Blutbade schreiben, und die politischen Kannengieſser von Verwir¬ rung und Anarchie sprudeln werden. Es ist der Mühe nicht werth, die Armseligkeit zu widerlegen, womit einige verworfene Schrift¬ steller unter uns die wenigen unvermeidli¬ lichen Unglücksfälle, die eine groſse Revolu¬ tion nothwendig mit sich bringen muſste, als
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[214/0220]
sto unbedeutender wurden die Berichte, die
wir von dem Tumult einziehen konnten;
und als wir uns nun hier innerhalb der
Thore befanden, hatte alles das Ansehen der
tiefsten, bürgerlichen Ruhe: alle Läden wa¬
ren offen, alle Straſsen wimmelten, des Re¬
genwetters ungeachtet, von geschäftigen Men¬
schen, und nur das Schauspielhaus blieb
heute noch verschlossen, um nicht zu neuen
Händeln Veranlassung zu geben. Du wirst
also wissen, woran Du Dich zu halten hast,
wenn die Zeitungen, wie gewöhnlich, von
einem schrecklichen Blutbade schreiben, und
die politischen Kannengieſser von Verwir¬
rung und Anarchie sprudeln werden. Es ist
der Mühe nicht werth, die Armseligkeit zu
widerlegen, womit einige verworfene Schrift¬
steller unter uns die wenigen unvermeidli¬
lichen Unglücksfälle, die eine groſse Revolu¬
tion nothwendig mit sich bringen muſste, als
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/220>, abgerufen am 22.11.2024.
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