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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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spiele, er reitet sogar auf die Jagd, und
seine Phantasie scheint ihm Gestalten und
Farben mit ihrem ganzen mannichfachen
Spiel so lebhaft zu malen, dass er mit Wär¬
me, als von einem gegenwärtigen Genusse,
davon sprechen kann. Ich glaube, man thut
dem Manne unrecht, dessen Geistesauge so
hell sieht und alles mit einem so heitern
Strale beleuchtet, wenn man ihm einen Ehr¬
geiz andichtet, der nur mit einer allzu¬
schlechten oder allzuguten Meinung von den
Menschen bestehen kann. Erst müsste man
ihm seine Augen wiedergeben; dann dürfte
es verzeihlicher scheinen, zu zweifeln, ob er
eine angebotene Krone ausschlagen könne?
Allein die meisten Köpfe finden es unbe¬
greiflich, wie man eine Krone ausschlägt;
so fern ist man noch in unseren vermeint¬
lich erleuchteten Zeiten von einer richtigen
Schätzung der Dinge. Sollen wir es den

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spiele, er reitet sogar auf die Jagd, und
seine Phantasie scheint ihm Gestalten und
Farben mit ihrem ganzen mannichfachen
Spiel so lebhaft zu malen, daſs er mit Wär¬
me, als von einem gegenwärtigen Genusse,
davon sprechen kann. Ich glaube, man thut
dem Manne unrecht, dessen Geistesauge so
hell sieht und alles mit einem so heitern
Strale beleuchtet, wenn man ihm einen Ehr¬
geiz andichtet, der nur mit einer allzu¬
schlechten oder allzuguten Meinung von den
Menschen bestehen kann. Erst müſste man
ihm seine Augen wiedergeben; dann dürfte
es verzeihlicher scheinen, zu zweifeln, ob er
eine angebotene Krone ausschlagen könne?
Allein die meisten Köpfe finden es unbe¬
greiflich, wie man eine Krone ausſchlägt;
so fern ist man noch in unseren vermeint¬
lich erleuchteten Zeiten von einer richtigen
Schätzung der Dinge. Sollen wir es den

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[201/0207] spiele, er reitet sogar auf die Jagd, und seine Phantasie scheint ihm Gestalten und Farben mit ihrem ganzen mannichfachen Spiel so lebhaft zu malen, daſs er mit Wär¬ me, als von einem gegenwärtigen Genusse, davon sprechen kann. Ich glaube, man thut dem Manne unrecht, dessen Geistesauge so hell sieht und alles mit einem so heitern Strale beleuchtet, wenn man ihm einen Ehr¬ geiz andichtet, der nur mit einer allzu¬ schlechten oder allzuguten Meinung von den Menschen bestehen kann. Erst müſste man ihm seine Augen wiedergeben; dann dürfte es verzeihlicher scheinen, zu zweifeln, ob er eine angebotene Krone ausschlagen könne? Allein die meisten Köpfe finden es unbe¬ greiflich, wie man eine Krone ausſchlägt; so fern ist man noch in unseren vermeint¬ lich erleuchteten Zeiten von einer richtigen Schätzung der Dinge. Sollen wir es den N 5

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/207>, abgerufen am 22.11.2024.