Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.theils nach Lille im Französischen Flan¬ theils nach Lille im Französischen Flan¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0161" n="155"/> theils nach Lille im Französischen Flan¬<lb/> dern. — So gewaltsam dieses Mittel auch<lb/> war, wodurch die Stände über die Freunde<lb/> der Volksfreiheit den Sieg behielten, so hätte<lb/> man es ihnen dennoch in einer solchen Krise<lb/> verziehen, wenn nur auch ihre Regierung<lb/> von nun an die wohlthätigen Wirkungen<lb/> geäuſsert hätte, um derentwillen es sich ver¬<lb/> lohnte, dem Kaiser die Oberherrschaft zu<lb/> entreiſsen. Allein von einer so übel orga¬<lb/> nisirten Versammlung durfte man sich kei¬<lb/> nen edlen Gebrauch der Kräfte versprechen.<lb/> Sie benutzte den ersten Augenblick, in wel¬<lb/> chem sie sich ohne Nebenbuhler fühlte, um<lb/> vermittelst tyrannischer Maaſsregeln die Mög¬<lb/> lichkeit eines abermaligen republikanischen<lb/> Kampfes zu verhüten. Die Preſsfreiheit, das<lb/> Palladium freier Völker, ward unverzüglich<lb/> abgeschaft; eine strenge Büchercensur wach¬<lb/> te für die Erhaltung politischer und geist¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [155/0161]
theils nach Lille im Französischen Flan¬
dern. — So gewaltsam dieses Mittel auch
war, wodurch die Stände über die Freunde
der Volksfreiheit den Sieg behielten, so hätte
man es ihnen dennoch in einer solchen Krise
verziehen, wenn nur auch ihre Regierung
von nun an die wohlthätigen Wirkungen
geäuſsert hätte, um derentwillen es sich ver¬
lohnte, dem Kaiser die Oberherrschaft zu
entreiſsen. Allein von einer so übel orga¬
nisirten Versammlung durfte man sich kei¬
nen edlen Gebrauch der Kräfte versprechen.
Sie benutzte den ersten Augenblick, in wel¬
chem sie sich ohne Nebenbuhler fühlte, um
vermittelst tyrannischer Maaſsregeln die Mög¬
lichkeit eines abermaligen republikanischen
Kampfes zu verhüten. Die Preſsfreiheit, das
Palladium freier Völker, ward unverzüglich
abgeschaft; eine strenge Büchercensur wach¬
te für die Erhaltung politischer und geist¬
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