Freiheit, dieser einzig wahren Quelle der bürgerlichen, entgegen wirkten; sie wäre folg¬ lich dem Klerus und besonders der Ordens¬ geistlichkeit furchtbar geworden. Nach dem Zustande der Aufklärung in den Belgischen Provinzen, und nach der Seltenheit gründli¬ cher Einsichten und grosser Talente zu ur¬ theilen, war endlich auch, ohne dem Patrio¬ tismus der Demokraten zu nahe zu treten, die Prophezeihung, dass die Nationalver¬ sammlung nur ein Instrument in den Hän¬ den weniger Demagogen werden könne, die unverdächtigste Lobrede aus des Feindes Mund auf das Verdienst und die Fähigkeiten eines Walkiers, eines Vonk und der übrigen Häupter der patriotischen Gesellschaft.
Unter den jetzigen Umständen war die ausgestreute Besorgniss, dass die Religion in Gefahr sei, gleichsam eine Losung für die Majorität der Bürger von Brüssel, die demo¬
Freiheit, dieser einzig wahren Quelle der bürgerlichen, entgegen wirkten; sie wäre folg¬ lich dem Klerus und besonders der Ordens¬ geistlichkeit furchtbar geworden. Nach dem Zustande der Aufklärung in den Belgischen Provinzen, und nach der Seltenheit gründli¬ cher Einsichten und groſser Talente zu ur¬ theilen, war endlich auch, ohne dem Patrio¬ tismus der Demokraten zu nahe zu treten, die Prophezeihung, daſs die Nationalver¬ sammlung nur ein Instrument in den Hän¬ den weniger Demagogen werden könne, die unverdächtigste Lobrede aus des Feindes Mund auf das Verdienst und die Fähigkeiten eines Walkiers, eines Vonk und der übrigen Häupter der patriotischen Gesellschaft.
Unter den jetzigen Umständen war die ausgestreute Besorgniſs, daſs die Religion in Gefahr sei, gleichsam eine Losung für die Majorität der Bürger von Brüssel, die demo¬
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0156"n="150"/>
Freiheit, dieser einzig wahren Quelle der<lb/>
bürgerlichen, entgegen wirkten; sie wäre folg¬<lb/>
lich dem Klerus und besonders der Ordens¬<lb/>
geistlichkeit furchtbar geworden. Nach dem<lb/>
Zustande der Aufklärung in den Belgischen<lb/>
Provinzen, und nach der Seltenheit gründli¬<lb/>
cher Einsichten und groſser Talente zu ur¬<lb/>
theilen, war endlich auch, ohne dem Patrio¬<lb/>
tismus der Demokraten zu nahe zu treten,<lb/>
die Prophezeihung, daſs die Nationalver¬<lb/>
sammlung nur ein Instrument in den Hän¬<lb/>
den weniger Demagogen werden könne, die<lb/>
unverdächtigste Lobrede aus des Feindes<lb/>
Mund auf das Verdienst und die Fähigkeiten<lb/>
eines <hirendition="#i">Walkiers</hi>, eines <hirendition="#i">Vonk</hi> und der übrigen<lb/>
Häupter der patriotischen Gesellschaft.</p><lb/><p>Unter den jetzigen Umständen war die<lb/>
ausgestreute Besorgniſs, daſs die Religion in<lb/>
Gefahr sei, gleichsam eine Losung für die<lb/>
Majorität der Bürger von Brüssel, die demo¬<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[150/0156]
Freiheit, dieser einzig wahren Quelle der
bürgerlichen, entgegen wirkten; sie wäre folg¬
lich dem Klerus und besonders der Ordens¬
geistlichkeit furchtbar geworden. Nach dem
Zustande der Aufklärung in den Belgischen
Provinzen, und nach der Seltenheit gründli¬
cher Einsichten und groſser Talente zu ur¬
theilen, war endlich auch, ohne dem Patrio¬
tismus der Demokraten zu nahe zu treten,
die Prophezeihung, daſs die Nationalver¬
sammlung nur ein Instrument in den Hän¬
den weniger Demagogen werden könne, die
unverdächtigste Lobrede aus des Feindes
Mund auf das Verdienst und die Fähigkeiten
eines Walkiers, eines Vonk und der übrigen
Häupter der patriotischen Gesellschaft.
Unter den jetzigen Umständen war die
ausgestreute Besorgniſs, daſs die Religion in
Gefahr sei, gleichsam eine Losung für die
Majorität der Bürger von Brüssel, die demo¬
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/156>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.