Allerdings hatte die Aristokratie wohl Ursache, gegen diese Gesellschaft die heftig¬ sten Maassregeln zu ergreifen, wenn sie sich in ihrer angemassten Oberherrschaft behaup¬ ten wollte. Den Patrioten gnügte es nicht, den Kaiser vertrieben zu haben; sie wollten Freiheit in den Niederlanden, nicht die alte Tyrannei unter einem neuen Namen. In dieser Absicht entwarfen sie eine Bittschrift an die Stände, welche bald von zwölfhun¬ dert der angesehensten Männer in der Pro¬ vinz unterzeichnet ward. Sie stellten ihnen darin die Nothwendigkeit vor, nach dem Beispiele der Stände von Flandern die Sou¬ verainität des Volkes feierlich anzuerkennen, die Finanzadministration zu verbessern und die Lasten des Volkes zu erleichtern, das Kommerz zu beleben, die Armee zu organi¬ siren, die Pressfreiheit zu bewilligen, und alle Stellen und Ämter nur ad interim,
Allerdings hatte die Aristokratie wohl Ursache, gegen diese Gesellschaft die heftig¬ sten Maaſsregeln zu ergreifen, wenn sie sich in ihrer angemaſsten Oberherrschaft behaup¬ ten wollte. Den Patrioten gnügte es nicht, den Kaiser vertrieben zu haben; sie wollten Freiheit in den Niederlanden, nicht die alte Tyrannei unter einem neuen Namen. In dieser Absicht entwarfen sie eine Bittschrift an die Stände, welche bald von zwölfhun¬ dert der angesehensten Männer in der Pro¬ vinz unterzeichnet ward. Sie stellten ihnen darin die Nothwendigkeit vor, nach dem Beispiele der Stände von Flandern die Sou¬ verainität des Volkes feierlich anzuerkennen, die Finanzadministration zu verbessern und die Lasten des Volkes zu erleichtern, das Kommerz zu beleben, die Armee zu organi¬ siren, die Preſsfreiheit zu bewilligen, und alle Stellen und Ämter nur ad interim,
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Allerdings hatte die Aristokratie wohl
Ursache, gegen diese Gesellschaft die heftig¬
sten Maaſsregeln zu ergreifen, wenn sie sich
in ihrer angemaſsten Oberherrschaft behaup¬
ten wollte. Den Patrioten gnügte es nicht,
den Kaiser vertrieben zu haben; sie wollten
Freiheit in den Niederlanden, nicht die alte
Tyrannei unter einem neuen Namen. In
dieser Absicht entwarfen sie eine Bittschrift
an die Stände, welche bald von zwölfhun¬
dert der angesehensten Männer in der Pro¬
vinz unterzeichnet ward. Sie stellten ihnen
darin die Nothwendigkeit vor, nach dem
Beispiele der Stände von Flandern die Sou¬
verainität des Volkes feierlich anzuerkennen,
die Finanzadministration zu verbessern und
die Lasten des Volkes zu erleichtern, das
Kommerz zu beleben, die Armee zu organi¬
siren, die Preſsfreiheit zu bewilligen, und
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/140>, abgerufen am 22.11.2024.
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