das Jahrhundert ihm zu klein; giebt es kei¬ nen unter den Zeitgenossen, der im Kunst¬ werke den Künstler, im Künstler den Men¬ schen, im Menschen den schöpferischen De¬ miurg erblickte, der eins im andern be¬ wunderte und liebte, und alles, den Gott und den Menschen, den Künstler und sein Bild, in den Tiefen seines eigenen verwand¬ ten Wesens hochahndend wiederfände: -- so führt doch der Strom der Zeiten endlich das überbleibende Werk und die gleichge¬ stimmte Seele zusammen, die dieser grosse Einklang füllt und in die lichte Sphäre der Vollkommenheit entzückt!
Auf diesen Vortheil aber, möge er viel oder wenig gelten, muss derjenige Künstler Verzicht thun, der weder im Materiellen arbeitet, noch durch konventionelle Zeichen sein Geisteswerk der Nachwelt überliefern kann, weil er selbst sein eignes Kunstwerk
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das Jahrhundert ihm zu klein; giebt es kei¬ nen unter den Zeitgenossen, der im Kunst¬ werke den Künstler, im Künstler den Men¬ schen, im Menschen den schöpferischen De¬ miurg erblickte, der eins im andern be¬ wunderte und liebte, und alles, den Gott und den Menschen, den Künstler und sein Bild, in den Tiefen seines eigenen verwand¬ ten Wesens hochahndend wiederfände: — so führt doch der Strom der Zeiten endlich das überbleibende Werk und die gleichge¬ stimmte Seele zusammen, die dieser groſse Einklang füllt und in die lichte Sphäre der Vollkommenheit entzückt!
Auf diesen Vortheil aber, möge er viel oder wenig gelten, muſs derjenige Künstler Verzicht thun, der weder im Materiellen arbeitet, noch durch konventionelle Zeichen sein Geisteswerk der Nachwelt überliefern kann, weil er selbst sein eignes Kunstwerk
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das Jahrhundert ihm zu klein; giebt es kei¬
nen unter den Zeitgenossen, der im Kunst¬
werke den Künstler, im Künstler den Men¬
schen, im Menschen den schöpferischen De¬
miurg erblickte, der eins im andern be¬
wunderte und liebte, und alles, den Gott
und den Menschen, den Künstler und sein
Bild, in den Tiefen seines eigenen verwand¬
ten Wesens hochahndend wiederfände: —
so führt doch der Strom der Zeiten endlich
das überbleibende Werk und die gleichge¬
stimmte Seele zusammen, die dieser groſse
Einklang füllt und in die lichte Sphäre der
Vollkommenheit entzückt!
Auf diesen Vortheil aber, möge er viel
oder wenig gelten, muſs derjenige Künstler
Verzicht thun, der weder im Materiellen
arbeitet, noch durch konventionelle Zeichen
sein Geisteswerk der Nachwelt überliefern
kann, weil er selbst sein eignes Kunstwerk
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/97>, abgerufen am 25.11.2024.
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