menheit erinnerte. Ich sage Dir nichts von dem schönen Lukas van Leyden, dessen Verdienst in seinem Alterthum besteht; von den kleinen Stücken, worunter ein Miris befindlich ist, der dem Eigenthümer viertau¬ send Gulden gekostet hat; von den meister¬ haften Landschaften des wackern van Goyen; von dem Salvator Rosa, dem Bassano, den Teniers gross und klein, fünf an der Zahl, so schön ich sie je gesehen habe; von dem S. Franziskus von Guido, und einer Jung¬ frau, angeblich von demselben Meister, die ich aber beide für Kopien halte; von den zwei Obst naschenden Knaben des Murillo, die, wie alles von diesem Künstler, aus der Natur leibhaft ergriffen sind; ich mag nicht von van Dyk's schönen Skizzen sprechen, worunter besonders die Abnehmung vom Kreuze so lieblich gedacht ist, dass man den Tod des Adonis zu sehen glaubte, wenn
menheit erinnerte. Ich sage Dir nichts von dem schönen Lukas van Leyden, dessen Verdienst in seinem Alterthum besteht; von den kleinen Stücken, worunter ein Miris befindlich ist, der dem Eigenthümer viertau¬ send Gulden gekostet hat; von den meister¬ haften Landschaften des wackern van Goyen; von dem Salvator Rosa, dem Bassano, den Teniers groſs und klein, fünf an der Zahl, so schön ich sie je gesehen habe; von dem S. Franziskus von Guido, und einer Jung¬ frau, angeblich von demselben Meister, die ich aber beide für Kopien halte; von den zwei Obst naschenden Knaben des Murillo, die, wie alles von diesem Künstler, aus der Natur leibhaft ergriffen sind; ich mag nicht von van Dyk’s schönen Skizzen sprechen, worunter besonders die Abnehmung vom Kreuze so lieblich gedacht ist, daſs man den Tod des Adonis zu sehen glaubte, wenn
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menheit erinnerte. Ich sage Dir nichts von
dem schönen Lukas van Leyden, dessen
Verdienst in seinem Alterthum besteht; von
den kleinen Stücken, worunter ein Miris
befindlich ist, der dem Eigenthümer viertau¬
send Gulden gekostet hat; von den meister¬
haften Landschaften des wackern van Goyen;
von dem Salvator Rosa, dem Bassano, den
Teniers groſs und klein, fünf an der Zahl,
so schön ich sie je gesehen habe; von dem
S. Franziskus von Guido, und einer Jung¬
frau, angeblich von demselben Meister, die
ich aber beide für Kopien halte; von den
zwei Obst naschenden Knaben des Murillo,
die, wie alles von diesem Künstler, aus der
Natur leibhaft ergriffen sind; ich mag nicht
von van Dyk’s schönen Skizzen sprechen,
worunter besonders die Abnehmung vom
Kreuze so lieblich gedacht ist, daſs man
den Tod des Adonis zu sehen glaubte, wenn
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/506>, abgerufen am 25.11.2024.
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