säule eines Apostels und über derselben eine Reihe Termen, welche die Religion, den Glauben, die Liebe und mehrere alle¬ gorische Wesen vorstellen. An den Wänden und im Chor sieht man Gemälde von P. de Nery, Crokaert und Andern, die aber keiner Aufzeichnung werth sind. Hier standen wir, als der Kardinal Erzbischof von Mecheln hereintrat, und uns die Benediktion ertheilte. Er war in einen langen Scharlachrock und Mantel gekleidet, mit einem rothen Käpp¬ chen auf der Perücke; ein Mann von ziem¬ lich ansehnlicher Statur und schon bei Jahren, mit einem weichen, schlaffen, sinn¬ lichen Gesicht. Er kniete hinter dem grossen Altar und betete, besah aber dabei seine Ringe, zupfte seine Manschetten hervor, und schielte von Zeit zu Zeit nach uns, die wir, in grosse Mäntel gehüllt, vielleicht ein verdächtiges Ansehen hatten.
säule eines Apostels und über derselben eine Reihe Termen, welche die Religion, den Glauben, die Liebe und mehrere alle¬ gorische Wesen vorstellen. An den Wänden und im Chor sieht man Gemälde von P. de Nery, Crokaert und Andern, die aber keiner Aufzeichnung werth sind. Hier standen wir, als der Kardinal Erzbischof von Mecheln hereintrat, und uns die Benediktion ertheilte. Er war in einen langen Scharlachrock und Mantel gekleidet, mit einem rothen Käpp¬ chen auf der Perücke; ein Mann von ziem¬ lich ansehnlicher Statur und schon bei Jahren, mit einem weichen, schlaffen, sinn¬ lichen Gesicht. Er kniete hinter dem groſsen Altar und betete, besah aber dabei seine Ringe, zupfte seine Manschetten hervor, und schielte von Zeit zu Zeit nach uns, die wir, in groſse Mäntel gehüllt, vielleicht ein verdächtiges Ansehen hatten.
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[461/0473]
säule eines Apostels und über derselben
eine Reihe Termen, welche die Religion,
den Glauben, die Liebe und mehrere alle¬
gorische Wesen vorstellen. An den Wänden
und im Chor sieht man Gemälde von P. de
Nery, Crokaert und Andern, die aber keiner
Aufzeichnung werth sind. Hier standen wir,
als der Kardinal Erzbischof von Mecheln
hereintrat, und uns die Benediktion ertheilte.
Er war in einen langen Scharlachrock und
Mantel gekleidet, mit einem rothen Käpp¬
chen auf der Perücke; ein Mann von ziem¬
lich ansehnlicher Statur und schon bei
Jahren, mit einem weichen, schlaffen, sinn¬
lichen Gesicht. Er kniete hinter dem groſsen
Altar und betete, besah aber dabei seine
Ringe, zupfte seine Manschetten hervor, und
schielte von Zeit zu Zeit nach uns, die
wir, in groſse Mäntel gehüllt, vielleicht ein
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/473>, abgerufen am 22.11.2024.
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