zige herrschende Wahrzeichen des seinigen: ein tiefer Einschnitt auf beiden Wangen, um den Mund, welcher die Gewohnheit, denselben in die Falte der Freundlichkeit zu legen, andeutete. Sein, übrigens auch hageres Gesicht, hatte einen Ausdruck von Geschmeidigkeit ohne Falschheit, von der Weichheit und sanften Gefälligkeit, die aus einem dunklen Gefühl von Schwäche und Furcht entspringt, versetzt mit einer wahr¬ haft parisischen Reizbarkeit für den leicht¬ sinnigsten Genuss der Minute, einer feinen Scherzlustigkeit und einem Sinn für das Groteskkomische. Er hatte sich noch nicht zurecht gesetzt, so kündigte er sich schon an, und liess uns nicht länger in Ungewiss¬ heit über seine Schicksale, sein Gewerbe, seine Vermögensumstände, seine Verwandt¬ schaft, seine Aussichten und seine Gebre¬ chen. Einen Topf, in ein Tuch gebunden,
zige herrschende Wahrzeichen des seinigen: ein tiefer Einschnitt auf beiden Wangen, um den Mund, welcher die Gewohnheit, denselben in die Falte der Freundlichkeit zu legen, andeutete. Sein, übrigens auch hageres Gesicht, hatte einen Ausdruck von Geschmeidigkeit ohne Falschheit, von der Weichheit und sanften Gefälligkeit, die aus einem dunklen Gefühl von Schwäche und Furcht entspringt, versetzt mit einer wahr¬ haft parisischen Reizbarkeit für den leicht¬ sinnigsten Genuſs der Minute, einer feinen Scherzlustigkeit und einem Sinn für das Groteskkomische. Er hatte sich noch nicht zurecht gesetzt, so kündigte er sich schon an, und lieſs uns nicht länger in Ungewiſs¬ heit über seine Schicksale, sein Gewerbe, seine Vermögensumstände, seine Verwandt¬ schaft, seine Ausſichten und seine Gebre¬ chen. Einen Topf, in ein Tuch gebunden,
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zige herrschende Wahrzeichen des seinigen:
ein tiefer Einschnitt auf beiden Wangen,
um den Mund, welcher die Gewohnheit,
denselben in die Falte der Freundlichkeit
zu legen, andeutete. Sein, übrigens auch
hageres Gesicht, hatte einen Ausdruck von
Geschmeidigkeit ohne Falschheit, von der
Weichheit und sanften Gefälligkeit, die aus
einem dunklen Gefühl von Schwäche und
Furcht entspringt, versetzt mit einer wahr¬
haft parisischen Reizbarkeit für den leicht¬
sinnigsten Genuſs der Minute, einer feinen
Scherzlustigkeit und einem Sinn für das
Groteskkomische. Er hatte sich noch nicht
zurecht gesetzt, so kündigte er sich schon
an, und lieſs uns nicht länger in Ungewiſs¬
heit über seine Schicksale, sein Gewerbe,
seine Vermögensumstände, seine Verwandt¬
schaft, seine Ausſichten und seine Gebre¬
chen. Einen Topf, in ein Tuch gebunden,
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/442>, abgerufen am 22.11.2024.
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