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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.

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bei wir unsere Speisen bereiten können?
Was unserer mit Physik verbundenen Che¬
mie noch möglich sei oder nicht, wage ich
zwar keinesweges zu bestimmen: sie erfindet
vielleicht ein Netz, in welchem sich das
zarte Element des Feuers fangen und ver¬
dichten Iässt, so dass es uns wieder Wärme
geben kann, indem wir es befreien; aber
das ist auf allen Fall eine höchst unsichere
Aussicht. Wahrscheinlich kommt es mir
vor, dass der Mensch zuletzt die Eis- und
Nebelländer und die von Waldung ganz
entblössten Gegenden des so genannten ge¬
mässigten Erdstriches, als unbewohnbar wird
verlassen müssen. Wir fragen immer, wann
doch endlich die Türkei, sowohl in Europa
als in Asien, im schönen Lichte der sittli¬
chen Kultur wieder aufblühen, wann ge¬
bildete Völker Afrika bewohnen werden?
Mich dünkt, die Antwort könnte man sich

bei wir unsere Speisen bereiten können?
Was unserer mit Physik verbundenen Che¬
mie noch möglich sei oder nicht, wage ich
zwar keinesweges zu bestimmen: sie erfindet
vielleicht ein Netz, in welchem sich das
zarte Element des Feuers fangen und ver¬
dichten Iäſst, so daſs es uns wieder Wärme
geben kann, indem wir es befreien; aber
das ist auf allen Fall eine höchst unsichere
Ausſicht. Wahrscheinlich kommt es mir
vor, daſs der Mensch zuletzt die Eis- und
Nebelländer und die von Waldung ganz
entblöſsten Gegenden des so genannten ge¬
mäſsigten Erdstriches, als unbewohnbar wird
verlassen müssen. Wir fragen immer, wann
doch endlich die Türkei, sowohl in Europa
als in Asien, im schönen Lichte der sittli¬
chen Kultur wieder aufblühen, wann ge¬
bildete Völker Afrika bewohnen werden?
Mich dünkt, die Antwort könnte man sich

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[316/0328] bei wir unsere Speisen bereiten können? Was unserer mit Physik verbundenen Che¬ mie noch möglich sei oder nicht, wage ich zwar keinesweges zu bestimmen: sie erfindet vielleicht ein Netz, in welchem sich das zarte Element des Feuers fangen und ver¬ dichten Iäſst, so daſs es uns wieder Wärme geben kann, indem wir es befreien; aber das ist auf allen Fall eine höchst unsichere Ausſicht. Wahrscheinlich kommt es mir vor, daſs der Mensch zuletzt die Eis- und Nebelländer und die von Waldung ganz entblöſsten Gegenden des so genannten ge¬ mäſsigten Erdstriches, als unbewohnbar wird verlassen müssen. Wir fragen immer, wann doch endlich die Türkei, sowohl in Europa als in Asien, im schönen Lichte der sittli¬ chen Kultur wieder aufblühen, wann ge¬ bildete Völker Afrika bewohnen werden? Mich dünkt, die Antwort könnte man sich

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/328>, abgerufen am 25.11.2024.