nehmen. Man sollte denken, die ungeheu¬ ren Kosten der Einquartierung und des Pro¬ zesses, müssten die hiesige Bürgerschaft schon längst zur Besonnenheit gebracht haben; al¬ lein diese Summen, die sich in die Hun¬ derttausende belaufen, scheinen um deswillen auf den ergrimmten Parteigeist weniger ge¬ wirkt zu haben, weil man sie durch Anlei¬ hen bestreitet, die erst der künftigen Gene¬ ration zur Last fallen werden. Hätte man den redlichgemeinten Vorschlag, sie durch eine Steuer zu tilgen, genehmigt, so würde man sich eher gehütet haben, sie zu hoch heranwachsen zu lassen. Was indess kräf¬ tiger auf die Gemüther wirkt, als selbst der Eigennutz, das ist in diesem Augenblicke die Macht der Wahrheit. In einer Ange¬ legenheit, wo es so leicht möglich ist, sich für die eine oder die andere Partei einneh¬ men zu lassen, hat die strenge Unparteilich¬
nehmen. Man sollte denken, die ungeheu¬ ren Kosten der Einquartierung und des Pro¬ zesses, müſsten die hiesige Bürgerschaft schon längst zur Besonnenheit gebracht haben; al¬ lein diese Summen, die sich in die Hun¬ derttausende belaufen, scheinen um deswillen auf den ergrimmten Parteigeist weniger ge¬ wirkt zu haben, weil man sie durch Anlei¬ hen bestreitet, die erst der künftigen Gene¬ ration zur Last fallen werden. Hätte man den redlichgemeinten Vorschlag, sie durch eine Steuer zu tilgen, genehmigt, so würde man sich eher gehütet haben, sie zu hoch heranwachsen zu lassen. Was indeſs kräf¬ tiger auf die Gemüther wirkt, als selbst der Eigennutz, das ist in diesem Augenblicke die Macht der Wahrheit. In einer Ange¬ legenheit, wo es so leicht möglich ist, sich für die eine oder die andere Partei einneh¬ men zu lassen, hat die strenge Unparteilich¬
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nehmen. Man sollte denken, die ungeheu¬
ren Kosten der Einquartierung und des Pro¬
zesses, müſsten die hiesige Bürgerschaft schon
längst zur Besonnenheit gebracht haben; al¬
lein diese Summen, die sich in die Hun¬
derttausende belaufen, scheinen um deswillen
auf den ergrimmten Parteigeist weniger ge¬
wirkt zu haben, weil man sie durch Anlei¬
hen bestreitet, die erst der künftigen Gene¬
ration zur Last fallen werden. Hätte man
den redlichgemeinten Vorschlag, sie durch
eine Steuer zu tilgen, genehmigt, so würde
man sich eher gehütet haben, sie zu hoch
heranwachsen zu lassen. Was indeſs kräf¬
tiger auf die Gemüther wirkt, als selbst der
Eigennutz, das ist in diesem Augenblicke
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/274>, abgerufen am 22.11.2024.
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