innern Energie, höchste sittliche Kultur; drittens, hohe Darstellungsgabe und innerer Trieb sowohl, als äussere Veranlassung, sie in Wirksamkeit zu versetzen.
Der Geschmack, womit das Ideal der Schönheit beurtheilt werden muss, wenn anders seine Aussprüche unpartheiisch seyn sollen, setzt in demjenigen, der ihn besitzt, das Vermögen voraus, zwischen dem Wohl¬ gefallen am Schönen, und einem jeden an¬ deren Interesse, welches der Verstand oder auch die Begierde an einem schönen Ge¬ genstande nehmen können, zart und rein zu unterscheiden. Die Empfindung, die das Schöne in uns hervorbringt, ist vom Reize unabhängig, und zugleich durch keine Ope¬ ration der Vernunft erklärbar. Vielleicht ist dies der Grund, weshalb der höch¬ ste Schwung, den die bildende Kunst zur Erreichung des Ideals sich je gegeben hat,
innern Energie, höchste sittliche Kultur; drittens, hohe Darstellungsgabe und innerer Trieb sowohl, als äuſsere Veranlassung, sie in Wirksamkeit zu versetzen.
Der Geschmack, womit das Ideal der Schönheit beurtheilt werden muſs, wenn anders seine Aussprüche unpartheiisch seyn sollen, setzt in demjenigen, der ihn besitzt, das Vermögen voraus, zwischen dem Wohl¬ gefallen am Schönen, und einem jeden an¬ deren Interesse, welches der Verstand oder auch die Begierde an einem schönen Ge¬ genstande nehmen können, zart und rein zu unterscheiden. Die Empfindung, die das Schöne in uns hervorbringt, ist vom Reize unabhängig, und zugleich durch keine Ope¬ ration der Vernunft erklärbar. Vielleicht ist dies der Grund, weshalb der höch¬ ste Schwung, den die bildende Kunst zur Erreichung des Ideals sich je gegeben hat,
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[203/0215]
innern Energie, höchste sittliche Kultur;
drittens, hohe Darstellungsgabe und innerer
Trieb sowohl, als äuſsere Veranlassung, sie
in Wirksamkeit zu versetzen.
Der Geschmack, womit das Ideal der
Schönheit beurtheilt werden muſs, wenn
anders seine Aussprüche unpartheiisch seyn
sollen, setzt in demjenigen, der ihn besitzt,
das Vermögen voraus, zwischen dem Wohl¬
gefallen am Schönen, und einem jeden an¬
deren Interesse, welches der Verstand oder
auch die Begierde an einem schönen Ge¬
genstande nehmen können, zart und rein
zu unterscheiden. Die Empfindung, die das
Schöne in uns hervorbringt, ist vom Reize
unabhängig, und zugleich durch keine Ope¬
ration der Vernunft erklärbar. Vielleicht
ist dies der Grund, weshalb der höch¬
ste Schwung, den die bildende Kunst zur
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/215>, abgerufen am 22.11.2024.
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