Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.belgischen Schlamm hinabsteigen können? Der leichte, glatte, launige Teniers ist belgischen Schlamm hinabsteigen können? Der leichte, glatte, launige Teniers ist <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0196" n="184"/> belgischen Schlamm hinabsteigen können?<lb/> Zwar hätte <hi rendition="#i">Gerard Douw</hi> seinen Markt¬<lb/> schreier wohl eben so interessant machen<lb/> können, ohne jene Details anzubringen, wel¬<lb/> che die Thierheit des Menschen in ihrer<lb/> härtesten Abhängigkeit von den unreinsten<lb/> Bedürfnissen ins Gedächtniſs rufen; allein<lb/> wer trennt uns das von einander? wer mag<lb/> selbst dem pfiffigsten und kunstreichsten Teu¬<lb/> fel den unwiderstehlichen Hang benehmen,<lb/> unter die Säue zu fahren?</p><lb/> <p>Der leichte, glatte, launige <hi rendition="#i">Teniers</hi> ist<lb/> eben so niedrigkomisch; doch gefällt er mir<lb/> besser. Es ist ungleich mehr Wahrheit und<lb/> Treue, die sich bis auf die feinsten Zä¬<lb/> serchen erstreckt, die kein Pünktchen un¬<lb/> bezeichnet läſst, es ist vollkommnere Täu¬<lb/> schung des Kolorits, es ist ein unermüde¬<lb/> ter Fleiſs in <hi rendition="#i">Gerard Douw’s</hi> Arbeit, die<lb/> bei ekelhaften Gegenständen desto widriger<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [184/0196]
belgischen Schlamm hinabsteigen können?
Zwar hätte Gerard Douw seinen Markt¬
schreier wohl eben so interessant machen
können, ohne jene Details anzubringen, wel¬
che die Thierheit des Menschen in ihrer
härtesten Abhängigkeit von den unreinsten
Bedürfnissen ins Gedächtniſs rufen; allein
wer trennt uns das von einander? wer mag
selbst dem pfiffigsten und kunstreichsten Teu¬
fel den unwiderstehlichen Hang benehmen,
unter die Säue zu fahren?
Der leichte, glatte, launige Teniers ist
eben so niedrigkomisch; doch gefällt er mir
besser. Es ist ungleich mehr Wahrheit und
Treue, die sich bis auf die feinsten Zä¬
serchen erstreckt, die kein Pünktchen un¬
bezeichnet läſst, es ist vollkommnere Täu¬
schung des Kolorits, es ist ein unermüde¬
ter Fleiſs in Gerard Douw’s Arbeit, die
bei ekelhaften Gegenständen desto widriger
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