zurückgelassen hat, wollen wir jetzt in dieser Klarheit beschauen; viel werden wir bewun¬ dern, manches tadeln und einiges lieben müssen. Auch hier aber, wie im ganzen Leben, können wir uns nicht alles aneignen; es ist eine Oekonomie der Zeit und des Gedächtnisses nöthig, um nur das Wesent¬ liche, uns Angemessene aufzufassen; glück¬ lich, wenn die Wahl so ausfällt, dass die Bilder, die wir in uns aufbewahren, Ab¬ drücke interessanter Geisteskräfte sind und manche andere entbehrlich machen.
Rubens kann in seiner Darstellung des jüngsten Gerichts vielfältig gefehlt haben, ohne deshalb den Ruhm eines grossen Künst¬ lers einzubüssen. Seine Werke füllen hier einen ganzen ihm allein gewidmeten Saal; sie bestehen in mehr als vierzig grossen und kleinen Gemälden. Ein kleines Stück, wel¬ ches die Niederlage der Amazonen am Ther¬
zurückgelassen hat, wollen wir jetzt in dieser Klarheit beschauen; viel werden wir bewun¬ dern, manches tadeln und einiges lieben müssen. Auch hier aber, wie im ganzen Leben, können wir uns nicht alles aneignen; es ist eine Oekonomie der Zeit und des Gedächtnisses nöthig, um nur das Wesent¬ liche, uns Angemessene aufzufassen; glück¬ lich, wenn die Wahl so ausfällt, daſs die Bilder, die wir in uns aufbewahren, Ab¬ drücke interessanter Geisteskräfte sind und manche andere entbehrlich machen.
Rubens kann in seiner Darstellung des jüngsten Gerichts vielfältig gefehlt haben, ohne deshalb den Ruhm eines groſsen Künst¬ lers einzubüſsen. Seine Werke füllen hier einen ganzen ihm allein gewidmeten Saal; sie bestehen in mehr als vierzig groſsen und kleinen Gemälden. Ein kleines Stück, wel¬ ches die Niederlage der Amazonen am Ther¬
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zurückgelassen hat, wollen wir jetzt in dieser
Klarheit beschauen; viel werden wir bewun¬
dern, manches tadeln und einiges lieben
müssen. Auch hier aber, wie im ganzen
Leben, können wir uns nicht alles aneignen;
es ist eine Oekonomie der Zeit und des
Gedächtnisses nöthig, um nur das Wesent¬
liche, uns Angemessene aufzufassen; glück¬
lich, wenn die Wahl so ausfällt, daſs die
Bilder, die wir in uns aufbewahren, Ab¬
drücke interessanter Geisteskräfte sind und
manche andere entbehrlich machen.
Rubens kann in seiner Darstellung des
jüngsten Gerichts vielfältig gefehlt haben,
ohne deshalb den Ruhm eines groſsen Künst¬
lers einzubüſsen. Seine Werke füllen hier
einen ganzen ihm allein gewidmeten Saal;
sie bestehen in mehr als vierzig groſsen und
kleinen Gemälden. Ein kleines Stück, wel¬
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/178>, abgerufen am 22.11.2024.
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