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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.

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VII.

Ich hatte Dir gestern noch viel zu sagen
von diesen Schätzen der Kunst, die ich an¬
zuschauen nicht ermüde; aber die Bemer¬
kungen über das jüngste Gericht von Ru¬
bens
versetzten mich allmälig in die Stim¬
mung, die er seinem Weltrichter gegeben
hat, und in diesem kritischen Humor möch¬
te ich Raphaeln selbst nicht für Tadel ste¬
hen. Heute ist der Morgen so heiter, die
Frühlingssonne scheint so allbelebend, die
Luft ist so rein bei ihrer Kühle, daß man
froh ist zu leben und dem verschiedenartig¬
sten Leben Daseyn und Genuß des Daseyns
gönnt. Friede sei mit allem, was da ist,
Friede mit jedem Geiste, sein Wirken und
Gebilde sei dem meinen so fremd wie es
wolle! Ich fühle mich verjüngt aus den

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VII.

Ich hatte Dir gestern noch viel zu sagen
von diesen Schätzen der Kunst, die ich an¬
zuschauen nicht ermüde; aber die Bemer¬
kungen über das jüngste Gericht von Ru¬
bens
versetzten mich allmälig in die Stim¬
mung, die er seinem Weltrichter gegeben
hat, und in diesem kritischen Humor möch¬
te ich Raphaeln selbst nicht für Tadel ste¬
hen. Heute ist der Morgen so heiter, die
Frühlingssonne scheint so allbelebend, die
Luft ist so rein bei ihrer Kühle, daß man
froh ist zu leben und dem verschiedenartig¬
sten Leben Daseyn und Genuß des Daseyns
gönnt. Friede sei mit allem, was da ist,
Friede mit jedem Geiste, sein Wirken und
Gebilde sei dem meinen so fremd wie es
wolle! Ich fühle mich verjüngt aus den

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[163/0175] VII. Düsseldorf. Ich hatte Dir gestern noch viel zu sagen von diesen Schätzen der Kunst, die ich an¬ zuschauen nicht ermüde; aber die Bemer¬ kungen über das jüngste Gericht von Ru¬ bens versetzten mich allmälig in die Stim¬ mung, die er seinem Weltrichter gegeben hat, und in diesem kritischen Humor möch¬ te ich Raphaeln selbst nicht für Tadel ste¬ hen. Heute ist der Morgen so heiter, die Frühlingssonne scheint so allbelebend, die Luft ist so rein bei ihrer Kühle, daß man froh ist zu leben und dem verschiedenartig¬ sten Leben Daseyn und Genuß des Daseyns gönnt. Friede sei mit allem, was da ist, Friede mit jedem Geiste, sein Wirken und Gebilde sei dem meinen so fremd wie es wolle! Ich fühle mich verjüngt aus den L 2

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/175>, abgerufen am 25.11.2024.