das Zepter und das flammende Schwert. Wenn man die grösste Anstrengung neuerer Künstler betrachtet, ist es unmöglich sich des Gedankens zu erwehren: wie arm und hülflos in Absicht des Erhabenen und Idea¬ lischen sie da stehen würden, wenn sie nicht die Griechen zu Vorgängern und Mustern gehabt hätten. Dieser Weltrichter, den Ru¬ bens in den furchtbaren Ernst einer stra¬ fenden und belohnenden Gottheit kleiden wollte, -- was wäre der unter seinen Hän¬ den geworden, wenn uns keine Bildsäule eines Jupiters oder eines bärtigen Bacchus übrig geblieben wäre, deren Gesichtszüge und Stellung sogar er hier kopiren musste? Das Erborgte dieser Hauptfigur ist so auf¬ fallend, dass es mit der flammändischen Fei¬ stigkeit, die tiefer unten herrscht, einen seltsamen Kontrast bildet; allein, was sie noch widriger auszeichnet, ist der verfehlte
das Zepter und das flammende Schwert. Wenn man die gröſste Anstrengung neuerer Künstler betrachtet, ist es unmöglich sich des Gedankens zu erwehren: wie arm und hülflos in Absicht des Erhabenen und Idea¬ lischen sie da stehen würden, wenn sie nicht die Griechen zu Vorgängern und Mustern gehabt hätten. Dieser Weltrichter, den Ru¬ bens in den furchtbaren Ernst einer stra¬ fenden und belohnenden Gottheit kleiden wollte, — was wäre der unter seinen Hän¬ den geworden, wenn uns keine Bildsäule eines Jupiters oder eines bärtigen Bacchus übrig geblieben wäre, deren Gesichtszüge und Stellung sogar er hier kopiren muſste? Das Erborgte dieser Hauptfigur ist so auf¬ fallend, daſs es mit der flammändischen Fei¬ stigkeit, die tiefer unten herrscht, einen seltsamen Kontrast bildet; allein, was sie noch widriger auszeichnet, ist der verfehlte
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das Zepter und das flammende Schwert.
Wenn man die gröſste Anstrengung neuerer
Künstler betrachtet, ist es unmöglich sich
des Gedankens zu erwehren: wie arm und
hülflos in Absicht des Erhabenen und Idea¬
lischen sie da stehen würden, wenn sie nicht
die Griechen zu Vorgängern und Mustern
gehabt hätten. Dieser Weltrichter, den Ru¬
bens in den furchtbaren Ernst einer stra¬
fenden und belohnenden Gottheit kleiden
wollte, — was wäre der unter seinen Hän¬
den geworden, wenn uns keine Bildsäule
eines Jupiters oder eines bärtigen Bacchus
übrig geblieben wäre, deren Gesichtszüge
und Stellung sogar er hier kopiren muſste?
Das Erborgte dieser Hauptfigur ist so auf¬
fallend, daſs es mit der flammändischen Fei¬
stigkeit, die tiefer unten herrscht, einen
seltsamen Kontrast bildet; allein, was sie
noch widriger auszeichnet, ist der verfehlte
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/151>, abgerufen am 24.11.2024.
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