bung dieser Gegenstände, deren Werth bloss durch die Sinne empfunden werden kann, würde mich von dem Vorwurf der gemissbrauchten Geduld retten. Wo ist die Gemäldesammlung, von der man nicht nur vollständige, sondern sogar sogenannte raison¬ nirte Verzeichnisse hat, die mit Kunst¬ wörtern fleissig ausstaffiert, mit Lobeserhe¬ bungen und nachgebeteter Verehrung man¬ ches berühmten Künstlernamens angefüllt sind?
Das Vergnügen, welches man bei dem Anblick eines Kunstwerkes empfindet, wird dadurch geschärft, dass man die aus der Geschichte und Mythologie entlehnten Sub¬ jekte schon kennt, und die Ausführung des Künstlers, seine Wahl des rechten Gefühl¬ ergreifenden Augenblicks, sein Studium der Natur in Zeichnung, Charakteristik, Stel¬ lung, Farbe, Beleuchtung und Kleidung der
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bung dieser Gegenstände, deren Werth bloſs durch die Sinne empfunden werden kann, würde mich von dem Vorwurf der gemiſsbrauchten Geduld retten. Wo ist die Gemäldesammlung, von der man nicht nur vollständige, sondern sogar sogenannte raison¬ nirte Verzeichnisse hat, die mit Kunst¬ wörtern fleiſsig ausstaffiert, mit Lobeserhe¬ bungen und nachgebeteter Verehrung man¬ ches berühmten Künstlernamens angefüllt sind?
Das Vergnügen, welches man bei dem Anblick eines Kunstwerkes empfindet, wird dadurch geschärft, daſs man die aus der Geschichte und Mythologie entlehnten Sub¬ jekte schon kennt, und die Ausführung des Künstlers, seine Wahl des rechten Gefühl¬ ergreifenden Augenblicks, sein Studium der Natur in Zeichnung, Charakteristik, Stel¬ lung, Farbe, Beleuchtung und Kleidung der
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bung dieser Gegenstände, deren Werth
bloſs durch die Sinne empfunden werden
kann, würde mich von dem Vorwurf der
gemiſsbrauchten Geduld retten. Wo ist die
Gemäldesammlung, von der man nicht nur
vollständige, sondern sogar sogenannte raison¬
nirte Verzeichnisse hat, die mit Kunst¬
wörtern fleiſsig ausstaffiert, mit Lobeserhe¬
bungen und nachgebeteter Verehrung man¬
ches berühmten Künstlernamens angefüllt
sind?
Das Vergnügen, welches man bei dem
Anblick eines Kunstwerkes empfindet, wird
dadurch geschärft, daſs man die aus der
Geschichte und Mythologie entlehnten Sub¬
jekte schon kennt, und die Ausführung des
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ergreifenden Augenblicks, sein Studium der
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/127>, abgerufen am 22.11.2024.
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