wohl niemand so unwissend, dass er noch fragen könnte, wer den Pöbel gereizt habe, sich der Erbauung eines protestantischen Gotteshauses zu widersetzen?
So eben sind auch von der Köllnischen Klerisei an ihren Kuhrfürsten Vorstellungen ergangen, worin er im Namen der ächten, rechten Lehre aufgefordert wird, dem Pro¬ fessor der Philosophie in Bonn den Ge¬ brauch des Federschen Handbuchs bei sei¬ nen Vorlesungen zu untersagen. Unter an¬ dern Argumenten, heisst es in ihrer Schrift, dass Feder von den Protestanten selbst für heterodox gehalten werde; eine Behauptung, die im protestantischen Deutschland uner¬ hört ist, da es schon im Wesen des Pro¬ testantismus liegt, dass darin die verab¬ scheuungswürdigen Unterschiede von Ortho¬ doxie und Heterodoxie gar nicht statt fin¬ den können. Wie es scheint, erlaubt man
wohl niemand so unwissend, daſs er noch fragen könnte, wer den Pöbel gereizt habe, sich der Erbauung eines protestantischen Gotteshauses zu widersetzen?
So eben sind auch von der Köllnischen Klerisei an ihren Kuhrfürsten Vorstellungen ergangen, worin er im Namen der ächten, rechten Lehre aufgefordert wird, dem Pro¬ fessor der Philosophie in Bonn den Ge¬ brauch des Federschen Handbuchs bei sei¬ nen Vorlesungen zu untersagen. Unter an¬ dern Argumenten, heiſst es in ihrer Schrift, daſs Feder von den Protestanten selbst für heterodox gehalten werde; eine Behauptung, die im protestantischen Deutschland uner¬ hört ist, da es schon im Wesen des Pro¬ testantismus liegt, daſs darin die verab¬ scheuungswürdigen Unterschiede von Ortho¬ doxie und Heterodoxie gar nicht statt fin¬ den können. Wie es scheint, erlaubt man
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wohl niemand so unwissend, daſs er noch
fragen könnte, wer den Pöbel gereizt habe,
sich der Erbauung eines protestantischen
Gotteshauses zu widersetzen?
So eben sind auch von der Köllnischen
Klerisei an ihren Kuhrfürsten Vorstellungen
ergangen, worin er im Namen der ächten,
rechten Lehre aufgefordert wird, dem Pro¬
fessor der Philosophie in Bonn den Ge¬
brauch des Federschen Handbuchs bei sei¬
nen Vorlesungen zu untersagen. Unter an¬
dern Argumenten, heiſst es in ihrer Schrift,
daſs Feder von den Protestanten selbst für
heterodox gehalten werde; eine Behauptung,
die im protestantischen Deutschland uner¬
hört ist, da es schon im Wesen des Pro¬
testantismus liegt, daſs darin die verab¬
scheuungswürdigen Unterschiede von Ortho¬
doxie und Heterodoxie gar nicht statt fin¬
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/107>, abgerufen am 24.11.2024.
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