Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898.stellten, um bei den Vorübergehenden den Glauben wach zu halten, der Alte lebe noch. Etwa 1830 starb er dann aber wirklich. Ob seine Enkelin einige Züge von ihm geerbt, vermag ich nicht festzustellen. Indessen wenn nichts direkt Persönliches, so war doch jedensfalls etwas Südfranzösisches auf sie übergegangen und als ich 1835 das damals ziemlich verwilderte Kind im Hause meines Onkels August, eines Freundes und Jeu-Genossen des "Rates Kummer" kennen lernte, schien es nicht bloß ein französisches Kind aus dem Languedoc zu sein, sondern mehr noch ein Ciocciaren-Kind aus den Abruzzen. stellten, um bei den Vorübergehenden den Glauben wach zu halten, der Alte lebe noch. Etwa 1830 starb er dann aber wirklich. Ob seine Enkelin einige Züge von ihm geerbt, vermag ich nicht festzustellen. Indessen wenn nichts direkt Persönliches, so war doch jedensfalls etwas Südfranzösisches auf sie übergegangen und als ich 1835 das damals ziemlich verwilderte Kind im Hause meines Onkels August, eines Freundes und Jeu-Genossen des „Rates Kummer“ kennen lernte, schien es nicht bloß ein französisches Kind aus dem Languedoc zu sein, sondern mehr noch ein Ciocciaren-Kind aus den Abruzzen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p rend="Body Text Indent 2"><pb facs="#f0551" n="542"/> stellten, um bei den Vorübergehenden den Glauben wach zu halten, der Alte lebe noch. Etwa 1830 starb er dann aber wirklich. Ob seine Enkelin einige Züge von ihm geerbt, vermag ich nicht festzustellen. Indessen wenn nichts direkt Persönliches, so war doch jedensfalls etwas Südfranzösisches auf sie übergegangen und als ich 1835 das damals ziemlich verwilderte Kind im Hause meines Onkels August, eines Freundes und Jeu-Genossen des „Rates Kummer“ kennen lernte, schien es nicht bloß ein französisches Kind aus dem Languedoc zu sein, sondern mehr noch ein Ciocciaren-Kind aus den Abruzzen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [542/0551]
stellten, um bei den Vorübergehenden den Glauben wach zu halten, der Alte lebe noch. Etwa 1830 starb er dann aber wirklich. Ob seine Enkelin einige Züge von ihm geerbt, vermag ich nicht festzustellen. Indessen wenn nichts direkt Persönliches, so war doch jedensfalls etwas Südfranzösisches auf sie übergegangen und als ich 1835 das damals ziemlich verwilderte Kind im Hause meines Onkels August, eines Freundes und Jeu-Genossen des „Rates Kummer“ kennen lernte, schien es nicht bloß ein französisches Kind aus dem Languedoc zu sein, sondern mehr noch ein Ciocciaren-Kind aus den Abruzzen.
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Zitationshilfe: | Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898, S. 542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_zwanzig_1898/551>, abgerufen am 23.07.2024. |