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Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898.

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Von den Heiden allen, durch Gottes Huld,
Entrann nicht Mann noch Pferd,
Kurz ist die schottische Geduld,
Und lang ein schottisches Schwert.
Doch wo am dicksten rings umher
Die Feinde lagen im Sand,
Da hatte ein falscher Heidenspeer
Dem Douglas das Herz durchrannt.
Und er schlief mit klaffendem Kettenhemd,
Und aus war Stolz und Schmerz,
Doch unter dem Schilde fest geklemmt
Lag König Roberts Herz.

Ich habe das immer wunderschön gefunden und find' es noch so bis diesen Tag, und daß es trotzdem so wenig volkstümlich geworden, das hängt mit unserer Anthologie-Fabrikationsmethode zusammen. Ein paar Ausnahmen gern zugegeben, schnappt es in diesen Sammelwerken immer mit Uhland und Umgegend ab. Und das nicht etwa, weil nichts anderes da wäre, sondern bloß weil mit einer bequemen Tradition nicht gebrochen werden soll.

Ich darf dies aussprechen, weil ich - ein besonderes Glück - persönlich unter diesem Verfahren nicht zu leiden gehabt habe.


Von den Heiden allen, durch Gottes Huld,
Entrann nicht Mann noch Pferd,
Kurz ist die schottische Geduld,
Und lang ein schottisches Schwert.
Doch wo am dicksten rings umher
Die Feinde lagen im Sand,
Da hatte ein falscher Heidenspeer
Dem Douglas das Herz durchrannt.
Und er schlief mit klaffendem Kettenhemd,
Und aus war Stolz und Schmerz,
Doch unter dem Schilde fest geklemmt
Lag König Roberts Herz.

Ich habe das immer wunderschön gefunden und find’ es noch so bis diesen Tag, und daß es trotzdem so wenig volkstümlich geworden, das hängt mit unserer Anthologie-Fabrikationsmethode zusammen. Ein paar Ausnahmen gern zugegeben, schnappt es in diesen Sammelwerken immer mit Uhland und Umgegend ab. Und das nicht etwa, weil nichts anderes da wäre, sondern bloß weil mit einer bequemen Tradition nicht gebrochen werden soll.

Ich darf dies aussprechen, weil ich – ein besonderes Glück – persönlich unter diesem Verfahren nicht zu leiden gehabt habe.


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[290/0299] Von den Heiden allen, durch Gottes Huld, Entrann nicht Mann noch Pferd, Kurz ist die schottische Geduld, Und lang ein schottisches Schwert. Doch wo am dicksten rings umher Die Feinde lagen im Sand, Da hatte ein falscher Heidenspeer Dem Douglas das Herz durchrannt. Und er schlief mit klaffendem Kettenhemd, Und aus war Stolz und Schmerz, Doch unter dem Schilde fest geklemmt Lag König Roberts Herz. Ich habe das immer wunderschön gefunden und find’ es noch so bis diesen Tag, und daß es trotzdem so wenig volkstümlich geworden, das hängt mit unserer Anthologie-Fabrikationsmethode zusammen. Ein paar Ausnahmen gern zugegeben, schnappt es in diesen Sammelwerken immer mit Uhland und Umgegend ab. Und das nicht etwa, weil nichts anderes da wäre, sondern bloß weil mit einer bequemen Tradition nicht gebrochen werden soll. Ich darf dies aussprechen, weil ich – ein besonderes Glück – persönlich unter diesem Verfahren nicht zu leiden gehabt habe.

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Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T10:02:20Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Rahel Gajaneh Hartz: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T10:02:20Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Von Zwanzig bis Dreißig. Autobiographisches. Hrsg. von der Theodor Fontane-Arbeitsstelle, Universität Göttingen. Bandbearbeiter: Wolfgang Rasch. Berlin 2014 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das autobiographische Werk, Bd. 3]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_zwanzig_1898/299>, abgerufen am 21.11.2024.