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Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898.

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sichs ganz natürlich, daß ein an jenem Marschtage geborner Lieder-Cyklus, - den ich übrigens in einem aus jener Zeit her aufbewahrten belletristischen Journal mit dem sehr unbelletristischen Titel "Die Eisenbahn" noch besitze, - den ganzen, in einem unausgesetzten Freiheitsruf erklingenden Nachmittag, über das bloß Beschreibende hinaus, auf eine "höhere Stufe" hob. In dem Lieder Cyklus aber hieß es:

Auf Leipzigs Schlachtgefilden
Ich heute gewandert bin,
Das fallende Laub der Bäume
Tanzte vor mich hin.
Der Herbst muß von den Bäumen
Die Blätter mähn und wehn,
Wenn wir den neuen Frühling
In Blüten wollen sehn.
Ein Herbst hat hier genommen
Des deutschen Laubes viel, -
Wann wird der Frühling kommen
Für den es freudig fiel?

Aehnliche Fragen und Betrachtungen kehrten an jenem Nachmittage mit der wechselnden Szenerie beständig wieder. Ein großer Dorffriedhof wurde sichtbar, aber nur um mich sofort behaupten zu lassen, "daß Deutschland ein größerer sei", und als ich bald danach beim Eintritt in das Dorf Markleeberg einem Hochzeitszuge begegnete, hieß es in meinem Liedercyklus ungesäumt:

sichs ganz natürlich, daß ein an jenem Marschtage geborner Lieder-Cyklus, – den ich übrigens in einem aus jener Zeit her aufbewahrten belletristischen Journal mit dem sehr unbelletristischen Titel „Die Eisenbahn“ noch besitze, – den ganzen, in einem unausgesetzten Freiheitsruf erklingenden Nachmittag, über das bloß Beschreibende hinaus, auf eine „höhere Stufe“ hob. In dem Lieder Cyklus aber hieß es:

Auf Leipzigs Schlachtgefilden
Ich heute gewandert bin,
Das fallende Laub der Bäume
Tanzte vor mich hin.
Der Herbst muß von den Bäumen
Die Blätter mähn und wehn,
Wenn wir den neuen Frühling
In Blüten wollen sehn.
Ein Herbst hat hier genommen
Des deutschen Laubes viel, –
Wann wird der Frühling kommen
Für den es freudig fiel?

Aehnliche Fragen und Betrachtungen kehrten an jenem Nachmittage mit der wechselnden Szenerie beständig wieder. Ein großer Dorffriedhof wurde sichtbar, aber nur um mich sofort behaupten zu lassen, „daß Deutschland ein größerer sei“, und als ich bald danach beim Eintritt in das Dorf Markleeberg einem Hochzeitszuge begegnete, hieß es in meinem Liedercyklus ungesäumt:

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[127/0136] sichs ganz natürlich, daß ein an jenem Marschtage geborner Lieder-Cyklus, – den ich übrigens in einem aus jener Zeit her aufbewahrten belletristischen Journal mit dem sehr unbelletristischen Titel „Die Eisenbahn“ noch besitze, – den ganzen, in einem unausgesetzten Freiheitsruf erklingenden Nachmittag, über das bloß Beschreibende hinaus, auf eine „höhere Stufe“ hob. In dem Lieder Cyklus aber hieß es: Auf Leipzigs Schlachtgefilden Ich heute gewandert bin, Das fallende Laub der Bäume Tanzte vor mich hin. Der Herbst muß von den Bäumen Die Blätter mähn und wehn, Wenn wir den neuen Frühling In Blüten wollen sehn. Ein Herbst hat hier genommen Des deutschen Laubes viel, – Wann wird der Frühling kommen Für den es freudig fiel? Aehnliche Fragen und Betrachtungen kehrten an jenem Nachmittage mit der wechselnden Szenerie beständig wieder. Ein großer Dorffriedhof wurde sichtbar, aber nur um mich sofort behaupten zu lassen, „daß Deutschland ein größerer sei“, und als ich bald danach beim Eintritt in das Dorf Markleeberg einem Hochzeitszuge begegnete, hieß es in meinem Liedercyklus ungesäumt:

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Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T10:02:20Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Rahel Gajaneh Hartz: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T10:02:20Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Von Zwanzig bis Dreißig. Autobiographisches. Hrsg. von der Theodor Fontane-Arbeitsstelle, Universität Göttingen. Bandbearbeiter: Wolfgang Rasch. Berlin 2014 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das autobiographische Werk, Bd. 3]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_zwanzig_1898/136>, abgerufen am 24.11.2024.