Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883."Aber wo?" wiederholte Sander. "Sieh, das "Ich bitte Sie, Bülow, was sagen Sie zu die¬ "Also auch spanische Reiter . . O, Bülow! In „Aber wo?“ wiederholte Sander. „Sieh, das „Ich bitte Sie, Bülow, was ſagen Sie zu die¬ „Alſo auch ſpaniſche Reiter . . O, Bülow! In <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0035" n="23"/> <p>„Aber wo?“ wiederholte Sander. „Sieh, das<lb/> Gute liegt ſo nah,“ und wies dabei auf einen Eck¬<lb/> laden, über dem in mäßig großen Buchſtaben zu leſen<lb/> ſtand: Italiener-, Wein- und Delikateſſen-Handlung<lb/> von Sala Tarone. Da ſchon geſchloſſen war, klopfte<lb/> man an die Hausthür, an deren einer Seite ſich ein<lb/> Einſchnitt mit einer Klappe befand. Und wirklich,<lb/> gleich darauf öffnete ſichs von innen, ein Kopf er¬<lb/> ſchien am Kuckloch, und als Alvenslebens Uniform<lb/> über den Charakter der etwas ſpäten Gäſte beruhigt<lb/> hatte, drehte ſich innen der Schlüſſel im Schloß, und<lb/> alle drei traten ein. Aber der Luftzug, der ging,<lb/> löſchte den Blaker aus, den der Küfer in Händen<lb/> hielt, und nur eine ganz im Hintergrunde, dicht über<lb/> der Hofthür ſchweelende Laterne, gab gerade noch<lb/> Licht genug, um das Gefährliche der Paſſage kennt¬<lb/> lich zu machen.</p><lb/> <p>„Ich bitte Sie, Bülow, was ſagen Sie zu die¬<lb/> ſem Defilé,“ brummte Sander, ſich immer dünner<lb/> machend, und wirklich hieß es auf der Hut ſein, denn<lb/> in Front der zu beiden Seiten liegenden Öl- und<lb/> Weinfäſſer, ſtanden Zitronen- und Apfelſinenkiſten,<lb/> deren Deckel nach vorn hin aufgeklappt waren. „Ach¬<lb/> tung,“ ſagte der Küfer. „Is hier allens voll Pinnen<lb/> und Nägel. Habe mir geſtern erſt einen eingetreten.“</p><lb/> <p>„Alſo auch ſpaniſche Reiter . . O, Bülow! In<lb/> ſolche Lage bringt einen ein militäriſcher Verlag.“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [23/0035]
„Aber wo?“ wiederholte Sander. „Sieh, das
Gute liegt ſo nah,“ und wies dabei auf einen Eck¬
laden, über dem in mäßig großen Buchſtaben zu leſen
ſtand: Italiener-, Wein- und Delikateſſen-Handlung
von Sala Tarone. Da ſchon geſchloſſen war, klopfte
man an die Hausthür, an deren einer Seite ſich ein
Einſchnitt mit einer Klappe befand. Und wirklich,
gleich darauf öffnete ſichs von innen, ein Kopf er¬
ſchien am Kuckloch, und als Alvenslebens Uniform
über den Charakter der etwas ſpäten Gäſte beruhigt
hatte, drehte ſich innen der Schlüſſel im Schloß, und
alle drei traten ein. Aber der Luftzug, der ging,
löſchte den Blaker aus, den der Küfer in Händen
hielt, und nur eine ganz im Hintergrunde, dicht über
der Hofthür ſchweelende Laterne, gab gerade noch
Licht genug, um das Gefährliche der Paſſage kennt¬
lich zu machen.
„Ich bitte Sie, Bülow, was ſagen Sie zu die¬
ſem Defilé,“ brummte Sander, ſich immer dünner
machend, und wirklich hieß es auf der Hut ſein, denn
in Front der zu beiden Seiten liegenden Öl- und
Weinfäſſer, ſtanden Zitronen- und Apfelſinenkiſten,
deren Deckel nach vorn hin aufgeklappt waren. „Ach¬
tung,“ ſagte der Küfer. „Is hier allens voll Pinnen
und Nägel. Habe mir geſtern erſt einen eingetreten.“
„Alſo auch ſpaniſche Reiter . . O, Bülow! In
ſolche Lage bringt einen ein militäriſcher Verlag.“
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