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Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883.

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jetzt ohne weiteres ausdrückte) die Geister erschienen
waren.

Eine Viertelmeile hinter Marquardt hatte man
die "Wublitz", einen von Mummeln überblühten
Havelarm zu passieren, dann folgten Äcker und Wie¬
sengründe, die hoch in Gras und Blumen standen,
und ehe noch die Mittagsstunde heran war, war ein
Brückensteg und alsbald auch ein offenstehendes Gitter¬
thor erreicht, das den Paretzer Parkeingang bildete.

Frau von Carayon, die sich ganz als Bittstellerin
empfand, ließ in dem ihr eigenen, feinen Gefühl an
dieser Stelle halten und stieg aus, um den Rest des
Weges zu Fuß zu machen. Es war nur eine kleine,
sonnenbeschienene Strecke noch, aber gerade das Sonnen¬
licht war ihr peinlich, und so hielt sie sich denn seit¬
wärts unter den Bäumen hin, um nicht vor der Zeit
gesehen zu werden.

Endlich indes war sie bis an die Sandsteinstufen
des Schlosses heran und schritt sie tapfer hinauf. Die
Nähe der Gefahr hatte ihr einen Teil ihrer natürlichen
Entschlossenheit zurückgegeben.

"Ich wünschte den General von Köckritz zu
sprechen," wandte sie sich an einen im Vestibül an¬
wesenden Lakaien, der sich gleich beim Eintritt der
schönen Dame von seinem Sitz erhoben hatte.

"Wen hab ich dem Herrn General zu melden?"

"Frau von Carayon."

jetzt ohne weiteres ausdrückte) die Geiſter erſchienen
waren.

Eine Viertelmeile hinter Marquardt hatte man
die „Wublitz“, einen von Mummeln überblühten
Havelarm zu paſſieren, dann folgten Äcker und Wie¬
ſengründe, die hoch in Gras und Blumen ſtanden,
und ehe noch die Mittagsſtunde heran war, war ein
Brückenſteg und alsbald auch ein offenſtehendes Gitter¬
thor erreicht, das den Paretzer Parkeingang bildete.

Frau von Carayon, die ſich ganz als Bittſtellerin
empfand, ließ in dem ihr eigenen, feinen Gefühl an
dieſer Stelle halten und ſtieg aus, um den Reſt des
Weges zu Fuß zu machen. Es war nur eine kleine,
ſonnenbeſchienene Strecke noch, aber gerade das Sonnen¬
licht war ihr peinlich, und ſo hielt ſie ſich denn ſeit¬
wärts unter den Bäumen hin, um nicht vor der Zeit
geſehen zu werden.

Endlich indes war ſie bis an die Sandſteinſtufen
des Schloſſes heran und ſchritt ſie tapfer hinauf. Die
Nähe der Gefahr hatte ihr einen Teil ihrer natürlichen
Entſchloſſenheit zurückgegeben.

„Ich wünſchte den General von Köckritz zu
ſprechen,“ wandte ſie ſich an einen im Veſtibül an¬
weſenden Lakaien, der ſich gleich beim Eintritt der
ſchönen Dame von ſeinem Sitz erhoben hatte.

„Wen hab ich dem Herrn General zu melden?“

„Frau von Carayon.“

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[187/0199] jetzt ohne weiteres ausdrückte) die Geiſter erſchienen waren. Eine Viertelmeile hinter Marquardt hatte man die „Wublitz“, einen von Mummeln überblühten Havelarm zu paſſieren, dann folgten Äcker und Wie¬ ſengründe, die hoch in Gras und Blumen ſtanden, und ehe noch die Mittagsſtunde heran war, war ein Brückenſteg und alsbald auch ein offenſtehendes Gitter¬ thor erreicht, das den Paretzer Parkeingang bildete. Frau von Carayon, die ſich ganz als Bittſtellerin empfand, ließ in dem ihr eigenen, feinen Gefühl an dieſer Stelle halten und ſtieg aus, um den Reſt des Weges zu Fuß zu machen. Es war nur eine kleine, ſonnenbeſchienene Strecke noch, aber gerade das Sonnen¬ licht war ihr peinlich, und ſo hielt ſie ſich denn ſeit¬ wärts unter den Bäumen hin, um nicht vor der Zeit geſehen zu werden. Endlich indes war ſie bis an die Sandſteinſtufen des Schloſſes heran und ſchritt ſie tapfer hinauf. Die Nähe der Gefahr hatte ihr einen Teil ihrer natürlichen Entſchloſſenheit zurückgegeben. „Ich wünſchte den General von Köckritz zu ſprechen,“ wandte ſie ſich an einen im Veſtibül an¬ weſenden Lakaien, der ſich gleich beim Eintritt der ſchönen Dame von ſeinem Sitz erhoben hatte. „Wen hab ich dem Herrn General zu melden?“ „Frau von Carayon.“

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_wuthenow_1883/199>, abgerufen am 24.11.2024.