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Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883.

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frier ich. Und wenns Feuer brennt, dann bringt Ihr
mir wohl was Warmes. Nicht wahr? 'Ne Suppe
oder 'nen Kaffe."

"Jott, et brennt joa all lang, junge Herr; Füer
is ümmer dat ihrst. Versteiht sich, versteiht sich, wat
Warm's. Un ick bring et ook glieks; man blot de oll
Zick, de geiht för. Se jloben joar nich, junge Herr,
wie schabernaksch so'n oll' Zick' is. De weet, as ob
se 'ne Uhr in'n Kopp hätt, ob et feif is o'r söss. Un
wenn't söss is, denn wohrd se falsch. Un kumm ick
denn un will ehr melken, joa, wat jloben se woll, wat
se denn deiht? Denn stött se mi. Un ümmer hier in't
Krüz, dicht bi de Hüft'. Un worümm? Wiel se weet,
dat ick doa miene Wehdag' hebben deih. Awers nu
kummen's man ihrst in uns' Stuw, un setten sich en
beten dahl. Mien oll Kreepsch is joa nu groad bie't
Pierd und schütt't em wat in. Awers keen Viertel¬
stunn mihr, junge Herr, denn hebben's ehren Koffe.
Un ook wat dato. De oll Semmelfru von Herzberg
wihr joa all hier."

Unter diesen Worten war Schach in Kreepschens
gute Stube getreten. Alles darin war sauber und rein,
nur die Luft nicht. Ein eigentümlicher Geruch
herrschte vor, der von einem Pfeffer- und Koriander-
Mixtum herrührte, das die Kreepschen als Motten¬
vertreibungsmittel in die Sophaecken gesteckt hatte.
Schach öffnete deshalb das Fenster, kettelte den Haken

frier ich. Und wenns Feuer brennt, dann bringt Ihr
mir wohl was Warmes. Nicht wahr? 'Ne Suppe
oder 'nen Kaffe.“

„Jott, et brennt joa all lang, junge Herr; Füer
is ümmer dat ihrſt. Verſteiht ſich, verſteiht ſich, wat
Warm's. Un ick bring et ook glieks; man blot de oll
Zick, de geiht för. Se jloben joar nich, junge Herr,
wie ſchabernakſch ſo'n oll' Zick' is. De weet, as ob
ſe 'ne Uhr in'n Kopp hätt, ob et feif is o'r ſöſſ. Un
wenn't ſöſſ is, denn wohrd ſe falſch. Un kumm ick
denn un will ehr melken, joa, wat jloben ſe woll, wat
ſe denn deiht? Denn ſtött ſe mi. Un ümmer hier in't
Krüz, dicht bi de Hüft'. Un worümm? Wiel ſe weet,
dat ick doa miene Wehdag' hebben deih. Awers nu
kummen's man ihrſt in unſ' Stuw, un ſetten ſich en
beten dahl. Mien oll Kreepſch is joa nu groad bie't
Pierd und ſchütt't em wat in. Awers keen Viertel¬
ſtunn mihr, junge Herr, denn hebben's ehren Koffe.
Un ook wat dato. De oll Semmelfru von Herzberg
wihr joa all hier.“

Unter dieſen Worten war Schach in Kreepſchens
gute Stube getreten. Alles darin war ſauber und rein,
nur die Luft nicht. Ein eigentümlicher Geruch
herrſchte vor, der von einem Pfeffer- und Koriander-
Mixtum herrührte, das die Kreepſchen als Motten¬
vertreibungsmittel in die Sophaecken geſteckt hatte.
Schach öffnete deshalb das Fenſter, kettelte den Haken

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[164/0176] frier ich. Und wenns Feuer brennt, dann bringt Ihr mir wohl was Warmes. Nicht wahr? 'Ne Suppe oder 'nen Kaffe.“ „Jott, et brennt joa all lang, junge Herr; Füer is ümmer dat ihrſt. Verſteiht ſich, verſteiht ſich, wat Warm's. Un ick bring et ook glieks; man blot de oll Zick, de geiht för. Se jloben joar nich, junge Herr, wie ſchabernakſch ſo'n oll' Zick' is. De weet, as ob ſe 'ne Uhr in'n Kopp hätt, ob et feif is o'r ſöſſ. Un wenn't ſöſſ is, denn wohrd ſe falſch. Un kumm ick denn un will ehr melken, joa, wat jloben ſe woll, wat ſe denn deiht? Denn ſtött ſe mi. Un ümmer hier in't Krüz, dicht bi de Hüft'. Un worümm? Wiel ſe weet, dat ick doa miene Wehdag' hebben deih. Awers nu kummen's man ihrſt in unſ' Stuw, un ſetten ſich en beten dahl. Mien oll Kreepſch is joa nu groad bie't Pierd und ſchütt't em wat in. Awers keen Viertel¬ ſtunn mihr, junge Herr, denn hebben's ehren Koffe. Un ook wat dato. De oll Semmelfru von Herzberg wihr joa all hier.“ Unter dieſen Worten war Schach in Kreepſchens gute Stube getreten. Alles darin war ſauber und rein, nur die Luft nicht. Ein eigentümlicher Geruch herrſchte vor, der von einem Pfeffer- und Koriander- Mixtum herrührte, das die Kreepſchen als Motten¬ vertreibungsmittel in die Sophaecken geſteckt hatte. Schach öffnete deshalb das Fenſter, kettelte den Haken

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_wuthenow_1883/176>, abgerufen am 27.11.2024.