Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883."Sie nehmen es zu leicht . . Aber nun der "Er will Sie sehen, beide, Mutter und Tochter. "Der zu gehorchen, Mutter und Tochter sich zu "Was mich nicht wenig überrascht. Und Sie "Ja." "Und . . ." "Ich billige sie nicht. Aber sie nicht billigen, ist „Sie nehmen es zu leicht . . Aber nun der „Er will Sie ſehen, beide, Mutter und Tochter. „Der zu gehorchen, Mutter und Tochter ſich zu „Was mich nicht wenig überraſcht. Und Sie „Ja.“ „Und . . .“ „Ich billige ſie nicht. Aber ſie nicht billigen, iſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0117" n="105"/> <p>„Sie nehmen es zu leicht . . Aber nun der<lb/> Prinz . .“</p><lb/> <p>„Er will Sie ſehen, <hi rendition="#g">beide</hi>, Mutter und Tochter.<lb/> Frau Pauline, die, wie Sie vielleicht wiſſen, den<lb/> Zirkel des Prinzen macht, ſoll Ihnen eine Einladung<lb/> überbringen.“</p><lb/> <p>„Der zu gehorchen, Mutter und Tochter ſich zu<lb/> beſondrer Ehre rechnen werden.“</p><lb/> <p>„Was mich nicht wenig überraſcht. Und Sie<lb/> können, meine teure Victoire, dies kaum im Ernſte<lb/> geſprochen haben. Der Prinz iſt mir ein gnädger<lb/> Herr, und ich lieb ihn <hi rendition="#aq">de tout mon coeur</hi>. Es be¬<lb/> darf keiner Worte darüber. Aber er iſt ein Licht mit<lb/> einem reichlichen Schatten, oder, wenn Sie mir den<lb/> Vergleich geſtatten wollen, ein Licht, das mit einem<lb/> Räuber brennt. Alles in allem, er hat den zweifel¬<lb/> haften Vorzug ſo vieler Fürſtlichkeiten, in Kriegs- und<lb/> in Liebesabenteuern gleich hervorragend zu ſein, oder<lb/> es noch runder heraus zu ſagen, er iſt abwechſelnd<lb/> ein Helden- und ein Debauchenprinz. Dabei grund¬<lb/> ſatzlos und rückſichtslos, ſogar ohne Rückſicht auf den<lb/> Schein. Was vielleicht das Allerſchlimmſte iſt. Sie<lb/> kennen ſeine Beziehungen zu Frau Pauline?“</p><lb/> <p>„Ja.“</p><lb/> <p>„Und . . .“</p><lb/> <p>„Ich billige ſie nicht. Aber ſie nicht billigen, iſt<lb/> etwas andres als ſie verurteilen. Mama hat mich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [105/0117]
„Sie nehmen es zu leicht . . Aber nun der
Prinz . .“
„Er will Sie ſehen, beide, Mutter und Tochter.
Frau Pauline, die, wie Sie vielleicht wiſſen, den
Zirkel des Prinzen macht, ſoll Ihnen eine Einladung
überbringen.“
„Der zu gehorchen, Mutter und Tochter ſich zu
beſondrer Ehre rechnen werden.“
„Was mich nicht wenig überraſcht. Und Sie
können, meine teure Victoire, dies kaum im Ernſte
geſprochen haben. Der Prinz iſt mir ein gnädger
Herr, und ich lieb ihn de tout mon coeur. Es be¬
darf keiner Worte darüber. Aber er iſt ein Licht mit
einem reichlichen Schatten, oder, wenn Sie mir den
Vergleich geſtatten wollen, ein Licht, das mit einem
Räuber brennt. Alles in allem, er hat den zweifel¬
haften Vorzug ſo vieler Fürſtlichkeiten, in Kriegs- und
in Liebesabenteuern gleich hervorragend zu ſein, oder
es noch runder heraus zu ſagen, er iſt abwechſelnd
ein Helden- und ein Debauchenprinz. Dabei grund¬
ſatzlos und rückſichtslos, ſogar ohne Rückſicht auf den
Schein. Was vielleicht das Allerſchlimmſte iſt. Sie
kennen ſeine Beziehungen zu Frau Pauline?“
„Ja.“
„Und . . .“
„Ich billige ſie nicht. Aber ſie nicht billigen, iſt
etwas andres als ſie verurteilen. Mama hat mich
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