"Joa, se seggen joa, he will wat för uns duhn un is so sihr för de armen Lüd. Un denn kriegen wi joa'n Stück Tüffelland. Un se seggen ook, he is klöger, as de annern sinn."
"Wird wohl. Aber er is doch noch lange nich so klug, wie ihr dumm seid. Habt ihr denn schon ge¬ hungert?"
"Nei, dat grad nich."
"Na, das kann auch noch kommen."
"Ach, gnäd'ger Herr, dat wihrd joa woll nich."
"Na, wer weiß, Tuxen. Aber hier is Dietrichs- Ofen. Nu steigt ab und seht Euch vor, daß Ihr nicht fallt, wenn die Pferde anrucken. Und hier habt Ihr was. Aber nich mehr für heut. Für heut habt Ihr genug. Und nu macht, daß Ihr zu Bett kommt und träumt von ,Tüffelland'."
„Nei, noch nich.“
„Na, warum denn?“
„Joa, ſe ſeggen joa, he will wat för uns duhn un is ſo ſihr för de armen Lüd. Un denn kriegen wi joa'n Stück Tüffelland. Un ſe ſeggen ook, he is klöger, as de annern ſinn.“
„Wird wohl. Aber er is doch noch lange nich ſo klug, wie ihr dumm ſeid. Habt ihr denn ſchon ge¬ hungert?“
„Nei, dat grad nich.“
„Na, das kann auch noch kommen.“
„Ach, gnäd'ger Herr, dat wihrd joa woll nich.“
„Na, wer weiß, Tuxen. Aber hier is Dietrichs- Ofen. Nu ſteigt ab und ſeht Euch vor, daß Ihr nicht fallt, wenn die Pferde anrucken. Und hier habt Ihr was. Aber nich mehr für heut. Für heut habt Ihr genug. Und nu macht, daß Ihr zu Bett kommt und träumt von ,Tüffelland‘.“
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0268"n="261"/><p>„Nei, noch nich.“</p><lb/><p>„Na, warum denn?“</p><lb/><p>„Joa, ſe ſeggen joa, he <hirendition="#g">will</hi> wat för uns duhn<lb/>
un is ſo ſihr för de armen Lüd. Un denn kriegen wi<lb/>
joa'n Stück Tüffelland. Un ſe ſeggen ook, he is klöger,<lb/>
as de annern ſinn.“</p><lb/><p>„Wird wohl. Aber er is doch noch lange nich<lb/>ſo klug, wie ihr dumm ſeid. Habt ihr denn ſchon ge¬<lb/>
hungert?“</p><lb/><p>„Nei, dat grad nich.“</p><lb/><p>„Na, das kann auch noch kommen.“</p><lb/><p>„Ach, gnäd'ger Herr, dat wihrd joa woll nich.“</p><lb/><p>„Na, wer weiß, Tuxen. Aber hier is Dietrichs-<lb/>
Ofen. Nu ſteigt ab und ſeht Euch vor, daß Ihr nicht<lb/>
fallt, wenn die Pferde anrucken. Und hier habt Ihr<lb/>
was. Aber nich mehr für heut. Für heut habt Ihr<lb/>
genug. Und nu macht, daß Ihr zu Bett kommt und<lb/>
träumt von ,Tüffelland‘.“</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></div></body></text></TEI>
[261/0268]
„Nei, noch nich.“
„Na, warum denn?“
„Joa, ſe ſeggen joa, he will wat för uns duhn
un is ſo ſihr för de armen Lüd. Un denn kriegen wi
joa'n Stück Tüffelland. Un ſe ſeggen ook, he is klöger,
as de annern ſinn.“
„Wird wohl. Aber er is doch noch lange nich
ſo klug, wie ihr dumm ſeid. Habt ihr denn ſchon ge¬
hungert?“
„Nei, dat grad nich.“
„Na, das kann auch noch kommen.“
„Ach, gnäd'ger Herr, dat wihrd joa woll nich.“
„Na, wer weiß, Tuxen. Aber hier is Dietrichs-
Ofen. Nu ſteigt ab und ſeht Euch vor, daß Ihr nicht
fallt, wenn die Pferde anrucken. Und hier habt Ihr
was. Aber nich mehr für heut. Für heut habt Ihr
genug. Und nu macht, daß Ihr zu Bett kommt und
träumt von ,Tüffelland‘.“
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Fontane, Theodor: Der Stechlin. Berlin, 1899, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_stechlin_1899/268>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.