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Fontane, Theodor: Von vor und nach der Reise. 2. Aufl. Berlin, 1894.

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ab und brauchen es nicht und wollen es auch nicht. Soll ich Ihnen, blos aus meiner näheren Bekanntschaft, die Namen derer herzählen, die noch mit Siebzig in den glücklichsten Ehestand eintraten? Natürlich Kriegshelden, die den Zug eröffnen und schließen ... Aber hier ist schon der Brückensteg und die Lindelsmühle. Wollen wir umkehren und denselben Weg, den wir kamen, zurückmachen oder gehen wir lieber um die Stadt herum und besuchen den Kirchhof? Er ist so malerisch und weckt der Erinnerungen so viele. Sonderbarerweise auch für mich. Oder besuchen Sie nicht gerne Kirchhöfe?"

"Grabsteine lesen nimmt das Gedächtnis."

"Dem ließe sich auf einfachste Weise vorbeugen: man liest sie nicht ... Aber freilich, es giebt ihrer unter dem starken Geschlecht so viele, die sich überhaupt nicht gerne daran erinnern lassen, daß alles einmal ein Ende nimmt, mit anderen Worten, daß man stirbt."

"Ich für meine Person zähle nicht zu diesen, mein Leben liegt hinter mir und ich darf Ihnen ruhig wiederholen: ich habe abgeschlossen."

Die Dame lächelte still vor sich hin und sagte: "Nun denn also, zunächst um die Stadt und dann nach dem Kirchhof."

Und dabei passierten sie den Lindelsmühl-Steg

ab und brauchen es nicht und wollen es auch nicht. Soll ich Ihnen, blos aus meiner näheren Bekanntschaft, die Namen derer herzählen, die noch mit Siebzig in den glücklichsten Ehestand eintraten? Natürlich Kriegshelden, die den Zug eröffnen und schließen … Aber hier ist schon der Brückensteg und die Lindelsmühle. Wollen wir umkehren und denselben Weg, den wir kamen, zurückmachen oder gehen wir lieber um die Stadt herum und besuchen den Kirchhof? Er ist so malerisch und weckt der Erinnerungen so viele. Sonderbarerweise auch für mich. Oder besuchen Sie nicht gerne Kirchhöfe?“

„Grabsteine lesen nimmt das Gedächtnis.“

„Dem ließe sich auf einfachste Weise vorbeugen: man liest sie nicht … Aber freilich, es giebt ihrer unter dem starken Geschlecht so viele, die sich überhaupt nicht gerne daran erinnern lassen, daß alles einmal ein Ende nimmt, mit anderen Worten, daß man stirbt.“

„Ich für meine Person zähle nicht zu diesen, mein Leben liegt hinter mir und ich darf Ihnen ruhig wiederholen: ich habe abgeschlossen.“

Die Dame lächelte still vor sich hin und sagte: „Nun denn also, zunächst um die Stadt und dann nach dem Kirchhof.“

Und dabei passierten sie den Lindelsmühl-Steg

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2014-01-22T15:28:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2014-01-22T15:28:28Z)
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2014-01-22T15:28:28Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Von vor und nach der Reise. Plaudereien und kleine Geschichten. Hrsg. von Walter Hettche und Gabriele Radecke. Berlin 2007 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das erzählerische Werk, Bd. 19]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Anmerkungen zur Transkription:

  • Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet;
  • Druckfehler: stillschweigend korrigiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
  • Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet;
  • Kustoden: nicht gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;
  • Silbentrennung: aufgelöst;
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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Von vor und nach der Reise. 2. Aufl. Berlin, 1894, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_reise_1894/71>, abgerufen am 24.11.2024.