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Fontane, Theodor: Von vor und nach der Reise. 2. Aufl. Berlin, 1894.

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wie jede Begeisterung mit fortreißt, so fühl' ich plötzlich eine Neigung in mir erwachen, England nur als eine Etappe zu nehmen und über kurz oder lang auch meinerseits den Schritt in die neue Welt hinüber zu wagen."

"Sie sollten ihn wagen und zwar gleich, heute noch, und ich würde mich freudigen Herzens erbieten, auf lange hin, oder sagen wir lieber auf immer Ihr Führer, Ihr Anwalt und Beschützer zu sein. Darf ich erwarten, den Dienst, in den ich mich stelle, von Ihnen nicht zurückgewiesen zu sehen?"

Am Horizont stieg der Ball herauf und im hellen Wiederschein desselben erglänzte, während nach unten zu noch alles im Nebel lag, das phantastische Zackenwerk des Kölner Doms. Die junge Dame ließ das Fenster herab und die frische Morgenluft drang ein.

"Ueberlegen wir's", sagte sie ruhig, aber in heiterem Tone. "Jeder, der eine neue Rolle spielt, übertreibt leicht, auch wenn es die des Führers und Beschützers wäre. ,Quickness' soll ein amerikanisches Lebensprinzip sein. Aber man kann auch darin zu weit gehen."

"Gewiß. Und nur in einem Punkte möcht' ich widersprechen. Es ist kein amerikanisches Lebensprinzip, um das es sich hier handeln dürfte, sondern

wie jede Begeisterung mit fortreißt, so fühl’ ich plötzlich eine Neigung in mir erwachen, England nur als eine Etappe zu nehmen und über kurz oder lang auch meinerseits den Schritt in die neue Welt hinüber zu wagen.“

„Sie sollten ihn wagen und zwar gleich, heute noch, und ich würde mich freudigen Herzens erbieten, auf lange hin, oder sagen wir lieber auf immer Ihr Führer, Ihr Anwalt und Beschützer zu sein. Darf ich erwarten, den Dienst, in den ich mich stelle, von Ihnen nicht zurückgewiesen zu sehen?“

Am Horizont stieg der Ball herauf und im hellen Wiederschein desselben erglänzte, während nach unten zu noch alles im Nebel lag, das phantastische Zackenwerk des Kölner Doms. Die junge Dame ließ das Fenster herab und die frische Morgenluft drang ein.

„Ueberlegen wir’s“, sagte sie ruhig, aber in heiterem Tone. „Jeder, der eine neue Rolle spielt, übertreibt leicht, auch wenn es die des Führers und Beschützers wäre. ‚Quickness‘ soll ein amerikanisches Lebensprinzip sein. Aber man kann auch darin zu weit gehen.“

„Gewiß. Und nur in einem Punkte möcht’ ich widersprechen. Es ist kein amerikanisches Lebensprinzip, um das es sich hier handeln dürfte, sondern

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[53/0055] wie jede Begeisterung mit fortreißt, so fühl’ ich plötzlich eine Neigung in mir erwachen, England nur als eine Etappe zu nehmen und über kurz oder lang auch meinerseits den Schritt in die neue Welt hinüber zu wagen.“ „Sie sollten ihn wagen und zwar gleich, heute noch, und ich würde mich freudigen Herzens erbieten, auf lange hin, oder sagen wir lieber auf immer Ihr Führer, Ihr Anwalt und Beschützer zu sein. Darf ich erwarten, den Dienst, in den ich mich stelle, von Ihnen nicht zurückgewiesen zu sehen?“ Am Horizont stieg der Ball herauf und im hellen Wiederschein desselben erglänzte, während nach unten zu noch alles im Nebel lag, das phantastische Zackenwerk des Kölner Doms. Die junge Dame ließ das Fenster herab und die frische Morgenluft drang ein. „Ueberlegen wir’s“, sagte sie ruhig, aber in heiterem Tone. „Jeder, der eine neue Rolle spielt, übertreibt leicht, auch wenn es die des Führers und Beschützers wäre. ‚Quickness‘ soll ein amerikanisches Lebensprinzip sein. Aber man kann auch darin zu weit gehen.“ „Gewiß. Und nur in einem Punkte möcht’ ich widersprechen. Es ist kein amerikanisches Lebensprinzip, um das es sich hier handeln dürfte, sondern

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2014-01-22T15:28:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2014-01-22T15:28:28Z)
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2014-01-22T15:28:28Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Von vor und nach der Reise. Plaudereien und kleine Geschichten. Hrsg. von Walter Hettche und Gabriele Radecke. Berlin 2007 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das erzählerische Werk, Bd. 19]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Anmerkungen zur Transkription:

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  • Druckfehler: stillschweigend korrigiert;
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  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
  • Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet;
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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Von vor und nach der Reise. 2. Aufl. Berlin, 1894, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_reise_1894/55>, abgerufen am 24.11.2024.