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Fontane, Theodor: Von vor und nach der Reise. 2. Aufl. Berlin, 1894.

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den Baum umrissen, ist er nicht bei Seite gesprungen. Es sieht grausam aus, und er hat auch eine Ohnmacht gehabt ... Ich hab' ihm noch zugerufen; aber er hat's nicht gehört oder hat schlecht aufgepaßt."

"Schlecht aufgepaßt," sagte Schwester Elisabeth. "Die heilige Jungfrau erbarme sich. Ich weiß, wie das bei Euch hergeht ... Es wird wohl der Ingwer schuld sein oder der Wacholder."

Als sie noch so sprach, kam auch der alte Doctor Melchers, den Schwester Beate mittlerweile herbeigerufen hatte. Der untersuchte das Bein und sagte: "Schwere Quetschung; aber der Knochen ist heil. Es wird sich machen, ohne daß wir eingreifen. So hoff' ich wenigstens. Freilich Zwischenfälle sind nicht ausgeschlossen."

Und nun brachte man den Verwundeten, der kein Wort sprach und nur wie betäubt vor sich hin sah, in eine für ihn hergerichtete Zelle, drin Schwester Beate seine Pflege übernehmen sollte; die vier Männer aber - auch die zwei draußen Wartenden waren mittlerweile hinzugetreten - dankten der Schwester Elisabeth, vor allem Aloys, der ihr das Kleid küssen wollte. Denn das Stift genoß eines großen Ansehens in Dorf und Gegend. Und nun verabschiedeten sie sich und gingen wieder auf die

den Baum umrissen, ist er nicht bei Seite gesprungen. Es sieht grausam aus, und er hat auch eine Ohnmacht gehabt … Ich hab’ ihm noch zugerufen; aber er hat’s nicht gehört oder hat schlecht aufgepaßt.“

„Schlecht aufgepaßt,“ sagte Schwester Elisabeth. „Die heilige Jungfrau erbarme sich. Ich weiß, wie das bei Euch hergeht … Es wird wohl der Ingwer schuld sein oder der Wacholder.“

Als sie noch so sprach, kam auch der alte Doctor Melchers, den Schwester Beate mittlerweile herbeigerufen hatte. Der untersuchte das Bein und sagte: „Schwere Quetschung; aber der Knochen ist heil. Es wird sich machen, ohne daß wir eingreifen. So hoff’ ich wenigstens. Freilich Zwischenfälle sind nicht ausgeschlossen.“

Und nun brachte man den Verwundeten, der kein Wort sprach und nur wie betäubt vor sich hin sah, in eine für ihn hergerichtete Zelle, drin Schwester Beate seine Pflege übernehmen sollte; die vier Männer aber – auch die zwei draußen Wartenden waren mittlerweile hinzugetreten – dankten der Schwester Elisabeth, vor allem Aloys, der ihr das Kleid küssen wollte. Denn das Stift genoß eines großen Ansehens in Dorf und Gegend. Und nun verabschiedeten sie sich und gingen wieder auf die

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2014-01-22T15:28:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2014-01-22T15:28:28Z)
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2014-01-22T15:28:28Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Von vor und nach der Reise. Plaudereien und kleine Geschichten. Hrsg. von Walter Hettche und Gabriele Radecke. Berlin 2007 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das erzählerische Werk, Bd. 19]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Anmerkungen zur Transkription:

  • Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet;
  • Druckfehler: stillschweigend korrigiert;
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  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
  • Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet;
  • Kustoden: nicht gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;
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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Von vor und nach der Reise. 2. Aufl. Berlin, 1894, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_reise_1894/202>, abgerufen am 27.11.2024.