Fontane, Theodor: Von vor und nach der Reise. 2. Aufl. Berlin, 1894.Er muß früh weg und will den Zug nicht versäumen." "Ja, Manche sind so ängstlich," sagte die Braut. Und damit traten sie wieder in den Saal, in dem es inzwischen erheblich leerer geworden war, weil sich Verschiedentliche, wenn auch nur zu kurzem Schlaf, in ihre Stuben und Kammern zurückgezogen hatten. "Ich denke, wir gehen nun auch," sagte die Mutter, die mit der wachsenden Müdigkeit ihre Mutterwürde zurückgewonnen hatte. "Nein, Mutter," sagte Hulda. "Ich mache durch. Orntlich oder gar nich." "Gott, Du red'st immer, als wenn Du zu Hause wärst ... Und was soll blos Hugo davon denken!" "Ach, der." Die Nacht verging, und just um die Stunde, wo die Koppengäste, teils verschlafen, teils überwacht, ins Freie traten, um den Sonnenaufgang (der denn auch ziemlich kritisch aufgenommen wurde) Revue passieren zu lassen, trafen die Träger unten in Hirschberg ein, in der ebenso geräumigen wie Er muß früh weg und will den Zug nicht versäumen.“ „Ja, Manche sind so ängstlich,“ sagte die Braut. Und damit traten sie wieder in den Saal, in dem es inzwischen erheblich leerer geworden war, weil sich Verschiedentliche, wenn auch nur zu kurzem Schlaf, in ihre Stuben und Kammern zurückgezogen hatten. „Ich denke, wir gehen nun auch,“ sagte die Mutter, die mit der wachsenden Müdigkeit ihre Mutterwürde zurückgewonnen hatte. „Nein, Mutter,“ sagte Hulda. „Ich mache durch. Orntlich oder gar nich.“ „Gott, Du red’st immer, als wenn Du zu Hause wärst … Und was soll blos Hugo davon denken!“ „Ach, der.“ Die Nacht verging, und just um die Stunde, wo die Koppengäste, teils verschlafen, teils überwacht, ins Freie traten, um den Sonnenaufgang (der denn auch ziemlich kritisch aufgenommen wurde) Revue passieren zu lassen, trafen die Träger unten in Hirschberg ein, in der ebenso geräumigen wie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0178" n="176"/> Er muß früh weg und will den Zug nicht versäumen.“</p><lb/> <p>„Ja, Manche sind so ängstlich,“ sagte die Braut. Und damit traten sie wieder in den Saal, in dem es inzwischen erheblich leerer geworden war, weil sich Verschiedentliche, wenn auch nur zu kurzem Schlaf, in ihre Stuben und Kammern zurückgezogen hatten.</p><lb/> <p>„Ich denke, wir gehen nun auch,“ sagte die Mutter, die mit der wachsenden Müdigkeit ihre Mutterwürde zurückgewonnen hatte.</p><lb/> <p>„Nein, Mutter,“ sagte Hulda. „Ich mache durch. Orntlich oder gar nich.“</p><lb/> <p>„Gott, Du red’st immer, als wenn Du zu Hause wärst … Und was soll blos Hugo davon denken!“</p><lb/> <p>„Ach, der.“</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Die Nacht verging, und just um die Stunde, wo die Koppengäste, teils verschlafen, teils überwacht, ins Freie traten, um den Sonnenaufgang (der denn auch ziemlich kritisch aufgenommen wurde) Revue passieren zu lassen, trafen die Träger unten in Hirschberg ein, in der ebenso geräumigen wie </p> </div> </body> </text> </TEI> [176/0178]
Er muß früh weg und will den Zug nicht versäumen.“
„Ja, Manche sind so ängstlich,“ sagte die Braut. Und damit traten sie wieder in den Saal, in dem es inzwischen erheblich leerer geworden war, weil sich Verschiedentliche, wenn auch nur zu kurzem Schlaf, in ihre Stuben und Kammern zurückgezogen hatten.
„Ich denke, wir gehen nun auch,“ sagte die Mutter, die mit der wachsenden Müdigkeit ihre Mutterwürde zurückgewonnen hatte.
„Nein, Mutter,“ sagte Hulda. „Ich mache durch. Orntlich oder gar nich.“
„Gott, Du red’st immer, als wenn Du zu Hause wärst … Und was soll blos Hugo davon denken!“
„Ach, der.“
Die Nacht verging, und just um die Stunde, wo die Koppengäste, teils verschlafen, teils überwacht, ins Freie traten, um den Sonnenaufgang (der denn auch ziemlich kritisch aufgenommen wurde) Revue passieren zu lassen, trafen die Träger unten in Hirschberg ein, in der ebenso geräumigen wie
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Zitationshilfe: | Fontane, Theodor: Von vor und nach der Reise. 2. Aufl. Berlin, 1894, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_reise_1894/178>, abgerufen am 25.07.2024. |