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Fontane, Theodor: Die Poggenpuhls. 6. Aufl. Berlin, 1902.

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ob es ein Pudel wäre. Und nun sieh, dieser selbige Nero, der sich so 'was leisten konnte, der die ganze Welt, ich glaube bis hier in unsre berliner Gegend beherrschte, der sang und spielte auch, gerade so wie dieser Herr von Klessentin, und da frag' ich mich denn: ,ja, warum soll er nicht, dieser junge Mensch?' Wenn ein Kaiser spielen darf, warum soll Klessentin nicht spielen? ein unbescholtener junger Mann, der wahrscheinlich niemals 'ne Fackel angesteckt hat, am wenigsten solche."

Die Majorin reichte dem Schwager die Hand und sagte: "Eberhard, du bist immer noch derselbe. Und Leo wird auch so. Dein Bruder Alfred war immer ernst, ein bißchen zu sehr, was wohl an den Verhältnissen liegen mochte ..."

"Sprich nicht von Verhältnissen, Albertine. Verhältnisse, davon kann ich nicht hören ..."

"Und es ist merkwürdig, daß die Kinder oft mehr den Charakter aus der Seitenlinie haben. Und ich will nur wünschen, daß sein Lebensgang, ich meine Leos, auch so wird, wie der deine, dasselbe Glück ..."

"Sprich nicht von Glück, Albertine. Mag ich auch nicht hören. Selbst ist der Mann. Aber nein, nein, ich will dies nicht gesagt haben ... Sprich nur von Glück ... Es ist ganz richtig ... Jch

ob es ein Pudel wäre. Und nun sieh, dieser selbige Nero, der sich so ’was leisten konnte, der die ganze Welt, ich glaube bis hier in unsre berliner Gegend beherrschte, der sang und spielte auch, gerade so wie dieser Herr von Klessentin, und da frag’ ich mich denn: ‚ja, warum soll er nicht, dieser junge Mensch?‘ Wenn ein Kaiser spielen darf, warum soll Klessentin nicht spielen? ein unbescholtener junger Mann, der wahrscheinlich niemals ’ne Fackel angesteckt hat, am wenigsten solche.“

Die Majorin reichte dem Schwager die Hand und sagte: „Eberhard, du bist immer noch derselbe. Und Leo wird auch so. Dein Bruder Alfred war immer ernst, ein bißchen zu sehr, was wohl an den Verhältnissen liegen mochte …“

„Sprich nicht von Verhältnissen, Albertine. Verhältnisse, davon kann ich nicht hören …“

„Und es ist merkwürdig, daß die Kinder oft mehr den Charakter aus der Seitenlinie haben. Und ich will nur wünschen, daß sein Lebensgang, ich meine Leos, auch so wird, wie der deine, dasselbe Glück …“

„Sprich nicht von Glück, Albertine. Mag ich auch nicht hören. Selbst ist der Mann. Aber nein, nein, ich will dies nicht gesagt haben … Sprich nur von Glück … Es ist ganz richtig … Jch

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[103/0110] ob es ein Pudel wäre. Und nun sieh, dieser selbige Nero, der sich so ’was leisten konnte, der die ganze Welt, ich glaube bis hier in unsre berliner Gegend beherrschte, der sang und spielte auch, gerade so wie dieser Herr von Klessentin, und da frag’ ich mich denn: ‚ja, warum soll er nicht, dieser junge Mensch?‘ Wenn ein Kaiser spielen darf, warum soll Klessentin nicht spielen? ein unbescholtener junger Mann, der wahrscheinlich niemals ’ne Fackel angesteckt hat, am wenigsten solche.“ Die Majorin reichte dem Schwager die Hand und sagte: „Eberhard, du bist immer noch derselbe. Und Leo wird auch so. Dein Bruder Alfred war immer ernst, ein bißchen zu sehr, was wohl an den Verhältnissen liegen mochte …“ „Sprich nicht von Verhältnissen, Albertine. Verhältnisse, davon kann ich nicht hören …“ „Und es ist merkwürdig, daß die Kinder oft mehr den Charakter aus der Seitenlinie haben. Und ich will nur wünschen, daß sein Lebensgang, ich meine Leos, auch so wird, wie der deine, dasselbe Glück …“ „Sprich nicht von Glück, Albertine. Mag ich auch nicht hören. Selbst ist der Mann. Aber nein, nein, ich will dies nicht gesagt haben … Sprich nur von Glück … Es ist ganz richtig … Jch

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T11:03:16Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Alexandra Priesterath, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T11:03:16Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Die Poggenpuhls. Hrsg. von Gabriele Radecke. Berlin 2006 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das erzählerische Werk, Bd. 16]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Anmerkungen zur Transkription:

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Die Poggenpuhls. 6. Aufl. Berlin, 1902, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_poggenpuhls_1897/110>, abgerufen am 23.11.2024.