Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888.und schob die gute Frau so geschickt nach rechts "Das ist gegen die Regel; wir haben nichts "Is es zu glauben?" sagte diese. "Nein, es "Was meint sie nur?" fragte Botho leise. "O, sie denkt wieder . . . Aber, Du ja . . "Ah, das ist es. Der. Nun, er wird wohl "Wer weiß. Zuletzt ist einer wie der andere." "Meinst Du?" "Nein." Und dabei schüttelte sie den Kopf und und ſchob die gute Frau ſo geſchickt nach rechts „Das iſt gegen die Regel; wir haben nichts „Is es zu glauben?“ ſagte dieſe. „Nein, es „Was meint ſie nur?“ fragte Botho leiſe. „O, ſie denkt wieder . . . Aber, Du ja . . „Ah, das iſt es. Der. Nun, er wird wohl „Wer weiß. Zuletzt iſt einer wie der andere.“ „Meinſt Du?“ „Nein.“ Und dabei ſchüttelte ſie den Kopf und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0099" n="89"/> und ſchob die gute Frau ſo geſchickt nach rechts<lb/> und links, daß ſie ſich eine Zeitlang mit Hilfe<lb/> derſelben deckte. Plötzlich aber war Botho neben<lb/> ihr, hielt ſie feſt und gab ihr einen Kuß.</p><lb/> <p>„Das iſt gegen die Regel; wir haben nichts<lb/> ausgemacht.“ Aber trotz ſolcher Abweiſung hing ſie<lb/> ſich doch an ſeinen Arm und kommandirte, während<lb/> ſie die Garde-Schnarrſtimme nachahmte „Parade¬<lb/> marſch ... frei weg“ und ergötzte ſich an den be¬<lb/> wundernden und nicht enden wollenden Ausrufen,<lb/> womit die gute Frau Dörr das Spiel begleitete.</p><lb/> <p>„Is es zu glauben?“ ſagte dieſe. „Nein, es<lb/> is <hi rendition="#g">nich</hi> zu glauben. Un immer ſo un nie anders.<lb/> Un wenn ich denn an meinen denke! Nicht zu<lb/> glauben, ſag' ich. Un war doch auch einer. Un¬<lb/> that auch immer ſo.“</p><lb/> <p>„Was meint ſie nur?“ fragte Botho leiſe.</p><lb/> <p>„O, ſie denkt wieder . . . Aber, Du ja . .<lb/> Ich habe Dir ja davon erzählt.“</p><lb/> <p>„Ah, <hi rendition="#g">das</hi> iſt es. <hi rendition="#g">Der</hi>. Nun, er wird wohl<lb/> ſo ſchlimm nicht geweſen ſein.“</p><lb/> <p>„Wer weiß. Zuletzt iſt einer wie der andere.“</p><lb/> <p>„Meinſt Du?“</p><lb/> <p>„Nein.“ Und dabei ſchüttelte ſie den Kopf und<lb/> in ihrem Auge lag etwas von Weichheit und<lb/> Rührung. Aber ſie wollte dieſe Stimmung nicht<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [89/0099]
und ſchob die gute Frau ſo geſchickt nach rechts
und links, daß ſie ſich eine Zeitlang mit Hilfe
derſelben deckte. Plötzlich aber war Botho neben
ihr, hielt ſie feſt und gab ihr einen Kuß.
„Das iſt gegen die Regel; wir haben nichts
ausgemacht.“ Aber trotz ſolcher Abweiſung hing ſie
ſich doch an ſeinen Arm und kommandirte, während
ſie die Garde-Schnarrſtimme nachahmte „Parade¬
marſch ... frei weg“ und ergötzte ſich an den be¬
wundernden und nicht enden wollenden Ausrufen,
womit die gute Frau Dörr das Spiel begleitete.
„Is es zu glauben?“ ſagte dieſe. „Nein, es
is nich zu glauben. Un immer ſo un nie anders.
Un wenn ich denn an meinen denke! Nicht zu
glauben, ſag' ich. Un war doch auch einer. Un¬
that auch immer ſo.“
„Was meint ſie nur?“ fragte Botho leiſe.
„O, ſie denkt wieder . . . Aber, Du ja . .
Ich habe Dir ja davon erzählt.“
„Ah, das iſt es. Der. Nun, er wird wohl
ſo ſchlimm nicht geweſen ſein.“
„Wer weiß. Zuletzt iſt einer wie der andere.“
„Meinſt Du?“
„Nein.“ Und dabei ſchüttelte ſie den Kopf und
in ihrem Auge lag etwas von Weichheit und
Rührung. Aber ſie wollte dieſe Stimmung nicht
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