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Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888.

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auch neben einer solchen Tabagie), daß ich, wenn ich
die Kugel blos aufsetzen höre, gleich weiß, wie viel
sie machen wird."

"Nun," sagte Botho, "da können wir ja wetten."

"Und um was?"

"Das findet sich."

"Gut. Aber ich brauch' es nur dreimal zu
treffen und wenn ich schweige, so zählt es nicht."

"Bin es zufrieden."

Und nun horchten alle drei hinüber und die
mit jedem Moment erregter werdende Frau Dörr
verschwor sich hoch und theuer, ihr puppre das Herz
und ihr sei gerade so, wie wenn sie vor einem
Theatervorhang sitze. "Lene, Lene, Du hast Dir
zuviel zugetraut, Kind, das is ja gar nich möglich."

So wär' es wohl noch weiter gegangen, wenn
man nicht in eben diesem Augenblicke gehört hätte,
daß eine Kugel aufgesetzt und nach einmaligem
dumpfen Anschlag an die Seitenbande wieder still
wurde. "Sandhase," rief Lene. Und richtig, so
war es.

"Das war leicht," sagte Botho. "Zu leicht.
Das hätt' ich auch gerathen. Sehen wir also, was
kommt."

Und siehe da, zwei weitere Würfe folgten, ohne
daß Lene gesprochen oder sich auch nur gerührt
hätte. Nur Frau Dörr's Augen traten immer mehr

auch neben einer ſolchen Tabagie), daß ich, wenn ich
die Kugel blos aufſetzen höre, gleich weiß, wie viel
ſie machen wird.“

„Nun,“ ſagte Botho, „da können wir ja wetten.“

„Und um was?“

„Das findet ſich.“

„Gut. Aber ich brauch' es nur dreimal zu
treffen und wenn ich ſchweige, ſo zählt es nicht.“

„Bin es zufrieden.“

Und nun horchten alle drei hinüber und die
mit jedem Moment erregter werdende Frau Dörr
verſchwor ſich hoch und theuer, ihr puppre das Herz
und ihr ſei gerade ſo, wie wenn ſie vor einem
Theatervorhang ſitze. „Lene, Lene, Du haſt Dir
zuviel zugetraut, Kind, das is ja gar nich möglich.“

So wär' es wohl noch weiter gegangen, wenn
man nicht in eben dieſem Augenblicke gehört hätte,
daß eine Kugel aufgeſetzt und nach einmaligem
dumpfen Anſchlag an die Seitenbande wieder ſtill
wurde. „Sandhaſe,“ rief Lene. Und richtig, ſo
war es.

„Das war leicht,“ ſagte Botho. „Zu leicht.
Das hätt' ich auch gerathen. Sehen wir alſo, was
kommt.“

Und ſiehe da, zwei weitere Würfe folgten, ohne
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hätte. Nur Frau Dörr's Augen traten immer mehr

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[87/0097] auch neben einer ſolchen Tabagie), daß ich, wenn ich die Kugel blos aufſetzen höre, gleich weiß, wie viel ſie machen wird.“ „Nun,“ ſagte Botho, „da können wir ja wetten.“ „Und um was?“ „Das findet ſich.“ „Gut. Aber ich brauch' es nur dreimal zu treffen und wenn ich ſchweige, ſo zählt es nicht.“ „Bin es zufrieden.“ Und nun horchten alle drei hinüber und die mit jedem Moment erregter werdende Frau Dörr verſchwor ſich hoch und theuer, ihr puppre das Herz und ihr ſei gerade ſo, wie wenn ſie vor einem Theatervorhang ſitze. „Lene, Lene, Du haſt Dir zuviel zugetraut, Kind, das is ja gar nich möglich.“ So wär' es wohl noch weiter gegangen, wenn man nicht in eben dieſem Augenblicke gehört hätte, daß eine Kugel aufgeſetzt und nach einmaligem dumpfen Anſchlag an die Seitenbande wieder ſtill wurde. „Sandhaſe,“ rief Lene. Und richtig, ſo war es. „Das war leicht,“ ſagte Botho. „Zu leicht. Das hätt' ich auch gerathen. Sehen wir alſo, was kommt.“ Und ſiehe da, zwei weitere Würfe folgten, ohne daß Lene geſprochen oder ſich auch nur gerührt hätte. Nur Frau Dörr's Augen traten immer mehr

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_irrungen_1888/97>, abgerufen am 24.11.2024.